Als ich am nächsten Morgen aufwache, ist es noch dunkel. Ich höre die Männer murmeln, Holz knackt, es riecht nach Lagerfeuer und Tagella, dem Fladenbrot. Unwillig schäle ich mich aus dem warmen Schlafsack. Während im Westen noch die Sterne funkeln, zieht im Osten das erste Licht einen Trennstrich zwischen Himmel und Erde.
„Marhaba“, ruft Hossein, „Das Frühstück ist fertig.“
„Wir sind gleich so weit.“
Ich fahre mit den Fingern durch die verfilzten Haare und krame mein Waschzeug aus dem Rucksack. Der Himmel wird heller, die Farben erwachen, ein erster Sonnenstrahl blitzt hervor. Ich wende mich zum See, noch schlaftrunken verwechsle ich die Richtung, blicke auf Felsen, deren Schatten nach meinen Füßen greifen, auf Steinbrocken und dunklen Sand.
Ich drehe mich um, dann noch einmal.
In welcher Richtung liegt denn nun dieser verflixte See?
Wo sich gestern noch Wasser ausbreitete, schält sich aus der Dämmerung ein weitläufiges Tal, in dessen Mulden Wasserlachen blinken.
 
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Während wir frühstücken, fährt Hossein davon, um eine geeignete Stelle für unsere Weiterfahrt zu suchen und kommt bald zurück.
„Das Wasser ist weit genug zurück gegangen, um in einer Furt an seinem östlichen Saum hinüber zu fahren.“
Hassiba treibt uns zur Eile, verweigert uns den allmorgendlichen Spaziergang. Er sorgt sich, ob der Weg wirklich so problemlos zu befahren ist, wie sein Crewmitglied schildert. Doch alles wird gut und vor uns liegt das nächste Abenteuer, die Überquerung der Sanddünen des Erg D’Amer.