Nun fängt unser Bus auf der Pad an zu knurren. Der Auspuff hat sich gelockert und klappert gegen das Fahrgestell. Im nächsten Ort wird der Schaden in einer Werkstatt behoben. Nicht genug! Der Bus lässt irgendwann unterwegs zischend seine Luft aus dem Hinterreifen ab. Doch Emil hat alles im Griff, liegt schon in Monteurkluft unter dem Bus. Mit Günters Hilfe schrauben, stemmen, wechseln sie in kurzer Zeit den Reifen, perfekt!
Ein langer Fahrtag (670 km Pad) führt uns nordwärts ins Kaokoveld nach Opuwo, schon nahe des Kunene-Flusses, der Grenze zu Angola. Das Herero-Wort ‚Opuwo’ bedeutet „bis hierher und nicht weiter“. Ja, heute reicht es! Die wieder sehr schöne Opuwo Country-Lodge liegt an einem Hügel-abhang mit weitem Blick ins Tal und die umliegenden Berge.
Vom fantastischen Essen will ich gar nicht mehr reden, nur soviel: inzwischen habe ich zartestes Springbockfilet, Kuduroulade, Krokodilragout, Straußenragout und Oryxfilet gegessen – köstlich ... und ohne schlechtes Gewissen. Man muss wissen, dass auch in Namibia wegen der starken Population der Tiere diese durchaus zum Abschuss freigegeben werden, natürlich nach genauen Zählungen auf Farmgelände und in freier Landschaft wird die Höhe der Abschuss-Rate vorgeschrieben, damit der Lebensraum nicht überlastet und endgültig zur kahlen Wüste wird. Damit wäre weder Tier noch Land geholfen. Regierung und Farmer versuchen hier wirklich neue Wege zu gehen. Selbst im Etosha-Park ist die Elefantenanzahl zu hoch und man geht umsichtig mit dieser Entwicklung in Zusammenarbeit mit dem WWF um.
Das Kaokoveld ist ein unwirtliches Gebiet, und doch leben hier die Himba in kleinen Clans sehr weit verstreut voneinander. Sie sind Hirten und Halbnomaden und besitzen hauptsächlich Rinder, aber auch Ziegen und Schafe. Wir besuchen ein Himbadorf gut 15 km von Opuwo entfernt. Diesem Volk geht der Ruf voraus, auf den Besuch von Fremden (Touristen) inzwischen relativ unwirsch zu reagieren, Geld fürs Fotografieren einzufordern. Also, abwarten und Tee trinken!! Und siehe da, es löst sich alles in Wohlgefallen auf, denn ...