Ideal, wie für meinen Zweck gebaut, ein Gemäuer ohne Dach, hinter das ich mich verkriechen kann, bevor ich zum Jeep zurücklaufe.

In der Lodge steige ich erst mal in die Badewanne, die am Fenster einen Premium-Blick auf die schöne Hügellandschaft der Region bietet. Solch einen Luxus hätte ich zu Hause auch gern. Nachmittags gegen 15.00 Uhr regnet es ½ Stunde. Während ich auf der Terrasse meine Eindrücke des Tages zu Papier bringe, scharen sich mittlerweile 3 der vier Haushunde um mich und dösen.

Wegen der erneuten Husche fällt der mit Lamech verabredete Spaziergang durchs Dorf zunächst aus. Aber um 16.00 Uhr treibt mich die Neugier doch wieder in meine Wanderschuhe. Am Privathaus von Aubrey entlang scheint ein Trampelpfad zu führen.

Vorsichtshalber frage ich vorn die Damen, ob es o.k. ist, wenn ich da so einfach langspaziere.

Er und seine Freundin möchten vielleicht eine Ecke bewahren, wo sie mal keinen Touris begegnen. – Die Damen nicken.

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Der Weg durch die dichte Vegetation oberhalb des Sees ist schmal und bietet traumhafte Ausblicke. Inzwischen scheint auch die Sonne wieder. Irgendwann geht es steil bergab, und ich lande wirklich am See-Ufer. Ich allein in der Botanik. So ist's recht. Normalerweise würde ich mich jetzt meiner Klamotten entledigen und ein Bad nehmen . . . wenn Aubrey gestern Abend nicht erzählt hätte, dass im Wasser die Bilharziose grassiere. So ein Pech aber auch!

Nach einer Denk- und Genusspause mache ich mich auf den Heimweg, schlage vor der Lodge die andere Richtung ein und treffe auf Lamech und Brighton, die gerade mit ihren Vogelbüchern und Ferngläsern unterwegs sind. Der große schwarze Vogel mit dem knallroten Schnabel sei ein crowned hornbill, verkündet Brighton. Den hatte ich durch mein kleines unscheinbares Leitz auch schon entdeckt. Mitleidig gibt mir Brighton sein großes Fernglas, nimmt solange meins. Ein schlechter Tausch. Sehr brilliant sind seine zwar schweren, aber dunklen Flaschenböden nicht gerade.

Ich erzähle ihm, dass Eisvögel zu meinen Lieblingsvögeln gehören, als sich just in diesem Moment ein prachtvolles türkis-graues Exemplar auf einem Pfosten niederlässt.