Nach 1.15 Std. Flugzeit in Brüssel am Terminal A angekommen, muss ich mich wieder auf die lange Wanderung zur Gepäckausgabe machen. Auf einer Info-Tafel sehe ich, dass die Haltestelle der Shuttle-Busse direkt neben dem Ausgang liegt. Abfahrt alle halbe Stunde. Heute am Feier-, weil Himmelfahrtstag aber nur alle 45 Minuten. Fahrzeit 10 Minuten.

Das Express Hotel ist ein Ableger der Holliday Inn-Kette, mein Zimmer 312 eine enge Bude mit 2 Betten, wo ich ständig über meinen Koffer stolpere. Dafür ein schöner Ausblick auf ein nahe gelegenes Wäldchen, ein gut beleuchteter Schreibtisch und – welch ein Luxus – ein

Wasserkocher mit Tee- und Kaffeebeuteln!

Den vollen Preis von 100,-- €, der an der Zimmertür angeschlagen ist, werden die Colibris hoffentlich nicht bezahlt haben für diese außerplanmäßige Zwischenübernachtung in Brüssel.

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Ursprünglich wollte ich ja den Rest des Nachmittags in der Stadt verbringen, mir die alten Patrizierhäuser und das renovierte Atomium angucken. Aber nach dem Unfall habe ich ein Schlafdefizit, bin noch ziemlich angedätscht und lege mich um 15.30 Uhr erst mal hin.

Als ich 3 Stunden später wieder aufwache und in den Spiegel schaue, beschließe ich, mit dieser Visage heute nicht mehr unter die Leute zu gehen: Ich sehe aus als hätte mich mein Mann verprügelt.

Aber ich habe keine Kopfschmerzen, nur Hunger, und das ist immer ein gutes Zeichen.

Zum Obst und Ziegenkäse aus dem heimischen Kühlschrank mache ich mir einen Mate-Tee, ein Relikt meiner Peru-Reise, und schalte ganz entgegen meiner sonstigen Gewohnheit den Hotel-Fernseher an, finde einen unterhaltsamen holländischen Tierfilm über "Trek-Vogels".

Irgendwie passt das. Manchmal komme ich mir auch vor wie ein Zugvogel.

26. 5. 06 Freitag

05.30 Uhr.

Gern hätte ich etwas länger geschlafen, aber bei meiner Vorfreude auf den kommenden gemütlichen Flug nach Entebbe ist jeder Versuch weiterzuschlafen zwecklos.