Wenige Minuten später, auf dem Rückweg zum Schiff, hängen plötzlich tiefe Wolken über dem Fjord . Dichter Nebel umhüllt die Bergkuppen, wo eben noch strahlender Sonnenschein die Natur-Bühne erleuchtete. Ein Hauch von Mystik liegt über der Insel. „The best weather to smell the wilderness“, sagt Stefan Lindberg - das beste Wetter, um die Wildnis zu riechen. Er ist der Kapitän der „MS Expedition“ auf der viertägigen Fahrt entlang der Westküste Spitzbergens. Und wirklich - nirgends, so scheint es in diesem Moment, ist die Natur in ihrer Ursprünglichkeit spürbarer.

 

Longyearbyen ist die Hauptstadt Spitzbergens und der Ankunftsort aller Besucher. Der holländische Seefahrer Willem Barents entdeckte im Jahre 1596 Svalbard und benannte die größte Insel nach ihrer schroffen Bergsilhouette Spitzbergen. Im  17. Jahrhundert dann brachen Seefahrer aus Holland, England und Deutschland zur Jagd auf die Grönlandwale nach Spitzbergen auf.

{{g_ads}}

Aber erst mit Gründung der Hauptstadt durch John Munro Longyear, der im Jahre 1906 aufgrund des reichen Kohlevorkommens das erste Bergwerk baute, wuchs auch die Bevölkerung. Obwohl schon 1892 die ersten Kreuzfahrtschiffe Spitzbergen ansteuerten und den Anfang des Tourismus markierten, war Longyearbyen noch bis in die 1980er Jahre eine reine Bergwerksiedlung, in der Gäste nicht sehr willkommen waren. Das hat sich in den letzten zwanzig Jahren glücklicher Weise geändert. Neben Bergbau und Forschung hat heute auch der Tourismus eine große Bedeutung auf Spitzbergen und Longyearbyen hat sich zu einer kleinen lebendigen Gemeinde entwickelt. Vom komfortablen Hotel bis zum urigen Basecamp, dem „Hotel der Walfänger“, gibt es verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten, sowie Restaurants, Cafés und Bars.