11. März 2007 – 2. Tag auf See Richtung Südgeorgien

Position am Nachmittag: 55°04’ S / 61°50’ W

Lufttemperatur: 9°C, Wassertemperatur 9°C,

Nebel, Nieselregen, schlechte Sicht

”Ich gehöre jetzt zu den auserwählten Sterblichen,

denn ich habe den Albatros gesehen.”

R. C. Murphy

Vormittags hörten wir einen Vortrag von Monika über die frühen Entdeckungsexpeditionen in die Südmeere, auf der Suche nach der mythischen “Terra australis incognita”, von deren Existenz schon die alten Griechen überzeugt waren.

Danach ging es auf’s Außendeck. Mit unseren Guides Stefan und Parissa gab es eine Einführung zu den Seevögeln auf unserer Reise. Leider war das Wetter nicht gerade ideal um Vögel zu beobachten. Die Sicht war schlecht und es nieselte. Wir konnten anfangs nur einen Großen Sturmtaucher entdecken, der um unser Schiff kreiste. Aber trotz des schlechten Wetters kamen doch ca. 30 Gäste zusammen, um mehr über die Meeresvögel zu erfahren. Stefan gab uns einen Überblick über die wichtigsten Arten und ihre Erkennungsmerkmale. Nach einer halben Stunde wurde die Sicht etwas besser und wir stiegen auf das oberste Deck. Mit der Besserung der Sicht entdeckten wir immer mehr Vögel. Wir sichteten den ersten Kapsturmvogel und einige Weißkinn-Sturmvögel. Buntfuß- und Schwarzbauch-Sturmschwalben trippelten elegant über die Wasseroberfläche. Und nach einer Stunde zeigte sich sogar ein Wanderalbatros!

Der Wanderalbatros ist mit einer Spannweite von bis zu 3,7 Metern der größte flugfähige Vogel der Welt. Heute geht die Bedrohung von der Langleinenfischerei aus: Tausende von Albatrossen verfangen sich und ertrinken, wenn sie die Köder von den Langleinen zu zerren suchen.

Nachmittags standen die Meeressäuger auf dem Programm: Parissa stellte uns die Wale und Delfine vor, die wir auf unserer Reise nach Südgeorgien beobachten könnten. Auch erfuhren wir in ihrem Vortrag einiges über das Verhalten der Wale und konnten dem Gesang eines Buckelwals lauschen.

Anschließend ging Stefan in seinem Vortrag auf die Evolution der Wale ein, und die speziellen Anpassungen, die nötig waren, um sich den Lebenraum Wasser zu erschlieβen. Er erklärte auch, warum so viele Wale im südlichen Ozean rund um die Antarktis vorkommen.

Nach dem Abendessen wurde im Bordkino der BBC-Film “Life in the Freezer III und IV” vorgeführt.