13. März 2007 – 4. Tag auf See Richtung Südgeorgien

Position Mittag:54° 46’S; 48° 01’W.

Lufttemperatur: 7°C, Wassertemperatur: 7°C

Zum Glück hatte der Wind weiter nachgelassen, und im Laufe des Vormittags traf man auf der Brücke, den Decks und in unserer Messe Personen wieder, denen man schon länger als einen Tag nicht mehr begegnet war. Der Magen war zwar noch so manchem flau, aber der Fortschritt unverkennbar. Weitere Aufbauarbeit leisteten 2 Stundenglasdelphine, die kurz nach 9 Uhr morgens gesichtet wurden, und auch diejenigen, die noch an ihrer Seefestigkeit zweifelten zu einem Besuch auf der Brücke nötigten. Nach dem Frühstück begann bald wieder unser Vorlesungsprogramm; Monika berichtete vom spannenden und oftmals nicht ganz ungefährlichen Leben der Walfänger auf Südgeorgien, wobei sie mit vielen Details und Anekdoten ein sehr lebendiges Bild aus vergangener Zeit auferstehen zu lassen wusste. Nach einer kurzen Kaffeepause übernahm Werner, unser Schiffsarzt, das Mikrofon und berichtete mit eindrucksvollen Bildern von seiner Überwinterung als Stationsleiter auf der Georg-von-Neumayer-Station, der deutschen Forschungsstation des Alfred-Wegener-Instituts in der Antarktis.

Nach dem Mittagessen wurden dann die Brückenbesichtigungen nachgeholt, die am Vortag wegen des Seegangs verschoben werden mussten. Alexey, der 2. Offizier erklärte uns all die Geräte, die nötig sind um ein Schiff sicher zu steuern: Kreiselkompass, Echolot, Radar, Autopilot, GPS, Maschinenanzeigen, und vieles interessantes mehr.

Danach wurden wir auch schon in die Messe gerufen, und wir wurden über die Regeln aufgeklärt, die zu beachten sind, wenn man auf Südgeorgien anlandet; eine Pflichtübung, denn auch so wäre niemand von uns auf die Idee gekommen, Müll zu hinterlassen und Souvenirs von der Insel mitzunehmen. Auch die Benutzung der Zodiacs wurde erklärt, und wir konnten uns schon einmal der Vorfreude auf unsere erste Anlandung hingeben, die in 24 Stunden stattfinden sollte: wir waren fast am Ziel unserer Reise angekommen!

Nach dem Abendessen klang der Tag dann wieder mit einem Film aus. „Grandma, the oldest Albatross“ berichtete aus dem Leben eines 60 Jahre alten Königsalbatrosweibchen, wie wir den Tag über auch einige spielerisch und schwerelos um unsere Grigoriy Mikheev haben gleiten sehen.