Nachdem wir am Vormittag auf der Insel angekommen waren, brachten wir unsere Sachen in den Bungalow und gingen zum Strand. Nach einer kleinen „Schnorchelrunde“ im Meer haben wir einen Spaziergang gemacht, wobei man innerhalb von 20 Minuten die Insel umrundet. Wieder auf der Schwimmseite angekommen, rief uns ein Ranger zu sich und zeigte auf den Boden vor sich. Kleine Köpfe schoben sich durch den Sand. Normalerweise graben sich die kleinen Babyschildkröten nachts aus dem Sand und folgen dem Mondlicht zum Meer, aber hier hatten wohl einige die Sonne mit dem Mond verwechselt. Die kleinen Schildkröten gruben sich ganz aus und machten sich auf den Weg in Richtung Meer. Da wir aber die heiße Mittagssonne hatten, bat uns der Ranger die kleinen Schildkröten mit zwei Fingern seitlich zu nehmen und zum Wasser zu bringen. Es sei zu heiß und sie könnten sonst sterben. Was für ein Abenteuer, Natur zum Anfassen! Wir nahmen also jeweils zwei Schildkröten und liefen mit ihnen zum Meer. Die Kleinen hatten schon ziemlich viel Kraft und strampelten heftig. Am Meer angekommen, setzten wir sie ins Wasser und sie schwammen davon. Schnell sind wir zurück zum Nest gelaufen und haben auch die restlichen Schildkröten zum Meer getragen. Fasziniert schauten wir den kleinen Schildkröten hinterher. Den restlichen Tag verbrachten wir am Strand und entdeckten noch zwei weitere Nester aus denen kleine Schildkröten schlüpften. Der Strand an sich war übersät mit kleinen Kratern, die zuvor als Nest verwendet wurden.

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Mit Einbruch der Dunkelheit ist es auf der Insel verboten alleine zum Strand zu gehen, da dieser Nacht für Nacht von den Schildkröten zur Eiablage genutzt wird. Wir warteten also im Restaurant bis einer der Ranger aufgeregt zu uns kam und uns sagte, dass wir nun mit ihm an den Strand kommen sollten. Im Licht des Mondes entdeckten wir am Strand riesige Schildkrötenpanzer, die sich aus dem Meer kommend vorwärts schleppten. Wir näherten uns ganz leise einer Karettschildkröte. Der Ranger stellte ein kleines gedämpftes Licht hinter die Schildkröte, welches sie aber nicht störte. Die Schildkröte fing nun an zu graben. Als sie mit der Nestgrube fertig war, legte sie ihre Eier hinein. Bevor die Schildkröte das Nest wieder mit Sand zugraben konnte, nahm der Ranger vorher seitlich die Eier an sich und legte sie in einen Behälter. Als die Schildkröte mit dem Zuscharren fertig war, schleppte sie sich wieder zurück ins Meer. Einige Schildkröten waren noch am Strand bei der Eiablage, einige schleppten sich wieder zurück zum Meer und die nächsten kamen gerade aus dem Meer. Mit den Eiern gingen wir zur Aufzuchtstation („Hatchery“). Dort gruben die Ranger ein tiefes Loch und legten sie hinein. Mittlerweile war es schon spät in der Nacht, sodass sich nun kleine Schildkröten aus ihren Nestern innerhalb der „Hatchery“ gruben. Diese Schildkröten legten die Ranger in eine große Wanne und wir gingen zurück zum Strand. Hier ließen wir die kleinen Schildkröten ins Wasser und schauten den großen Schildkröten noch eine Weile bei der Eiablage zu.

Nach einer kurzen Nacht saßen wir morgens beim Frühstück. Im Frühstücksraum ist eine Tafel angebracht, an der die Ranger die Daten der vergangenen Tage auflisten, wie viele Schildkröten angelandet sind, um ihre Nester zu graben und wie viele Schildkröten geschlüpft sind.