Am nächsten Tag war ich allein unterwegs, da Yiu leider arbeiten musste. Als erstes unternahm ich einen Spaziergang zum Huangpu Park, der am nördlichen Ende des Bundes liegt und der älteste Park der Stadt ist. Sattgrüne Bäume und eine Blütenpracht in den Beeten waren einen willkommene Abwechslung zu den hektischen Straßen. Nachdem ich in dem kleinen Park genügend Sauerstoff getankt hatte, setzte ich mit der Fähre nach Pudong am östlichen Ufer des Huangpu River über. Weil ich mir die Millionenmetropole und ihre gewaltigen Ausmaße einmal von oben ansehen wollte, fuhr ich mit dem Aufzug auf den Financial Tower hinauf, der 492 Meter misst und damit immerhin noch an neunter Stelle der höchsten Gebäude der Welt steht. Die Aussicht auf die riesige Stadt war in der Tat atemberaubend und ich war froh, dass ich den Ausflug unternommen hatte. Ansonsten war das steril wirkende Pudong nämlich nicht so mein Ding, ich wollte eher das „alte China“ kennenlernen.

Die folgenden Tage hielt ich mich deshalb wieder am Westufer des Huangpu auf und stürzte mich in das Getümmel der Altstadt. In der Nähe des Yuyuan-Gartens, einem sehr schönen chinesischen Garten mit Pavillon und Teich, deckte ich mich mit Souvenirs ein und ließ ansonsten das lebhafte Treiben auf mich einwirken. Ich wage es sogar, an einem der Straßenstände Spießchen mit gegrilltem Oktopus und eine Suppe zu essen und kann nur sagen: lecker! Abends ziehe ich mit Yiu und ein paar seiner Kumpels durch die Clubs.

Das Restprogramm meines wirklich tollen Urlaubs in Shanghai besteht aus dem Besuch einiger Märkte und Tempel, dem Durchstreifen kleiner Seitenstraßen in der French Concession und zum Abschluss aus einem Einkaufsbummel auf der Nanjing Road. Ich kann nur sagen: Der Trip nach Shanghai hat sich gelohnt und ich hatte viel Spaß mit Yiu und seinen Freunden beziehungsweise Verwandten. Wäre der lange Flug nicht, würde ich jederzeit wieder hinfahren.