Die nächsten zwei Tage besuchten wir die Sehenswürdigkeiten in New Delhi sowie in Old Delhi: Birla-Tempel, Loti-Tempel, Humayun-Mausoleoum, Qutb Minar, Jamid Masjid und Rotes Ford. Die Sehenswürdigkeiten waren alle beeindruckend, nur leider oft in sehr schlechtem Zustand. So waren im Roten Ford mehrere Mauern und Gebäude eingestürzt oder beschädigt. Irgendwie hatten wir das Gefühl in Indien wird eher etwas Neues gebaut, als Vorhandenes restauriert oder gewartet. Neben dem Tagesprogramm mit unserem Fahrer erkundeten wir am Abend die Stadt auf eigene Faust. Gut war das Essen im Pizzahut. Die indische Küche war für unsere Mägen etwas gewöhnungsbedürftig und vor allem sollte uns das typische Gewürz Masala noch weiter verfolgen. Schwierig war jedes Mal die Rückfahrt vom Zentrum ins Hotel. Die Rischkas wurden regelrecht von Bettlern aufgehalten und sobald „Weiße“ entdeckt wurden kaum weitergelassen.

Am 31. April verließen wir die Hauptstadt in Richtung Himalaya. Wir landeten auf einem kleinen Flughafen in Bagdogra und fuhren gleich mit einem Taxi weiter nach Silliguri. Die Umgebung Silliguris ist dicht bewachsen, fast Dschungel ähnlich. Diese Stadt ist Ausgangspunkt des berühmten Toy Trains, einer Schmalspureisenbahn, die zweitausend Höhenmeter überwindet und nach Darjeeling führt. Am nächsten Morgen warteten wir stundenlang auf den Zug und fuhren dann mehr als neun Stunden in das bekannte Teeanbaugebiet. Ein besonderes Erlebnis während der Zugfahrt – die an sich bereits toll war - war der Ausblick auf eine unberührte Berglandschaft, die irgendwie an unsere Alpen erinnert. Langsam schlängelt sich der Zug den Berg hinauf, über die berühmten U-Turns, Wendepunkte mit deren Hilfe der Zug mehrere Höhenmeter überwindet. Auf unserer Zugfahrt lernten wir eine indische Familie kennen, die uns über so manchen indischen Brauch aufklärten. Leider konnten wir auch so unmittelbar das indische Müllverständnis kennenlernen. Der Abfall vom Reiseproviant wurde über das Fenster in die paradiesische Natur entsorgt.

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Der nächste Tag begann sehr früh, bereits um 4 Uhr standen wir auf und machten uns auf zum Tiger Hill um den Sonnenaufgang über dem Himalaya zu bestaunen, leider blieb uns eine Klare sicht auf den dritt höchsten Berg der Welt verwert, man konnte ihn nur ansatzweise durch die Wolken erahnen. Neben uns warteten unzählige, Großteils indische Touristen, auf das „Spektakel“, und wieder wurden die Teebecher in der Natur entsorgt. Den Rest des Tages besichtigten wir die Sehenswürdigkeiten in Darjeeling. Besonders beeindruckend war ein buddhistisches Kloster in dem ein goldener Buddha zu besichtigen war. Ein weiteres Highlight war das Happy Valley Tea Estate, eine Teefabrik und Teeplantage. Schockierend war die Tatsache, dass in Indien ein funktionierendes Müllsammelsystem kaum existiert. In Geländespalten der wunderschönen Teegärten sammelt sich der Abfall.

Den 4. Mai wanderten wir durch Darjeeling und Umgebung. Diesmal waren wir gerüstet auf die täglichen Regenfälle, die etwa eine Stunde andauern und eine Bergstrasse in einen reißenden Bach verwandeln können. Meist nur kurze Zeit später strahlt dafür wieder die Sonne. Unter anderem besuchten wir das Tibetean Refugee Self Help Center. In Darjeeling leben besonders viele Flüchtlinge aus Tibet. Diese freundliche Bevölkerungsgruppe trägt auch entscheidend zum besonderen Charm dieser Stadt bei. Den nächsten Tag verbrachten wir wieder unterwegs: zurück nach Bagdogra, Flug nach Delhi und Fahrt mit Taxi nach Agra.