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Indien Reisebericht: Reise in ein Land aus 1001 Nacht

Reise in ein Land aus 1001 Nacht
Nach Indien Reisen und Nepal
vom 10. bis 28. April 1981

Von einer alten Dame hatten wir von "Rotel-Tours", dem rollenden Hotel gehört und bei ihr auch den kleinen Katalog mit wenigen schwarz-weiß Fotos angesehen. Und wir dachten, was diese alte Dame seit Jahren kann, das können wir Jungen bestimmt problemlos auch. Na, so ganz problemlos schafften wir es nicht.

Wir wollten es also wagen, mit dem rollenden Hotel nach Indien und Nepal zu fahren. Eine ganze Reihe von Leuten versorgte uns zuvor mit Unmengen von Tips und gutgemeinten Ratschlägen, warnte uns oder freute sich mit. Kurzum, unser ganzer Bekannten- und Verwandtenkreis nahm regen Anteil an den Vorbereitungen zu dieser ungewöhnlichen Reise. Nachdem wir bereits im September 1980 gebucht hatten und ich bis Weihnachten nur mässiges Reisefieber hatte, packte mich das im neuen Jahr mehr und mehr. Die unzähligen Gänge zum Gesundheitsamt, Zahnarzt, Apotheke usw. hielten einen aber auch ständig in Gedanken an dieses ferne und völlig unbekannte Indien, von dem ich so ungenaue Vorstellungen hatte.

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Erni hatte ja die Ruhe weg, selbst am Reisetag war er noch nicht zapplig, während mit laufend heiß und kalt wurde und ich alles andere als ruhig war. Nun denn, der 10. April kam also endlich, und die Koffer - zwei Tage vorher sorgfältig gepackt - wurden in aller Frühe um 5.00 Uhr ins Auto geladen, Freund Gerhard geweckt, und um 5.30 Uhr ging es los in Richtung Frankfurt. Gerhard war schon recht munter und machte unterwegs so seine Witzchen über uns. Er meinte, wenn wir im Rotel schlafen, würde nachts der Tiger von Eshnapur an unseren Reifen schlotzen. Es war eine lustige Fahrt, und wir stellten die wildesten Vermutungen an, was uns auf der Reise alles erwarten würde und was für Sitten und Unsitten da auf uns zukämen.

Wir waren bereits gegen 11.00 Uhr am Flughafen und trafen schon die ersten unserer Gruppe, die den runden Rotel-Aufkleber auf ihren Taschen und Koffern hatten. Von der Rotel-Betreuerin bekamen wir gleich jeder drei Aludosen Früchtereis zum Schmuggeln in die Hand gedrückt und wir witzelten ganz schön, daß die Reis-Esserei bereits am Flughafen losginge. Nachdem wir unser Gepäck aufgegeben hatten, warteten wir in der Nähe des Terminals, um zu sehen, wann unser Flug angezeigt würde, der für 13.35 Uhr angesetzt war. Gerhard packte dann auch seine Sachen und fuhr wieder Richtung Heimat, während wir bis 15.00 Uhr warten mußten, aber dann ging es richtig los. Wir stiegen zum ersten Mal im Leben in einen Jumbo-Jet ein und waren total beeindruckt von der gewaltigen Größe dieses Riesenflugzeugs, in dem 450 Menschen Platz haben. Es sitzen in jeder Reihe 10 Leute nebeneinander, dazwischen befinden sich zwei Gänge. 3 Kinos gab es auch mit verschiedenen Filmen und natürlich schwirrten dazwischen eine ganze Menge Stewardessen herum, die ständig Essen austeilten oder Drinks oder sonstwas. Der Jumbo war übrigens bis auf den letzten Platz besetzt, so daß die Angehörigen von Besatzungsmitgliedern aussteigen mußten (die Angehörigen können verbilligt fliegen, sofern Plätze frei bleiben). Nach dem Start rumpelte und wackelte der Jumbo wie auf einer Schotterstraße, aber als wir in 10.000 m Höhe waren, wurde es ruhig, und wir sahen uns ein wenig um. Die Hälfte der Reisenden bestand aus Indern oder Pakistani sowie sehr vielen Japanern. Deutsche bzw. Europäer waren kaum vertreten. Der Flug ging rund um die Welt über Karachi, Delhi, Hongkong, Tokio, Hawaii, Los Angelos, New York und wieder zurück nach Frankfurt. Es waren da hochinteressante Typen im Flugzeug, Turban-Inder, Spitzbärtchen-Nepali, ne Pluderhosen-Oma und ne ganze Reihe Kinder.