Ach ja, eines hatte ich noch vergessen. Letztes Jahr hat ein Schiff 5 Taucher vor der Insel nach dem Tauchgang nicht wieder gefunden und sie trieben 24 Stunden im Wasser. Als sie versucht haben sich auf die Insel zu retten, lauerten ihnen die Drachen auf, weswegen sie die ganze Nacht und den nächsten Tag im Wasser verbrachten.….. Es gibt noch eine weitere, unbewiesene Story  von einem Schweizer, der hier 1985 gegen die Warnungen aller alleine die Drachen beobachten gegangen ist…er wurde nie wieder gesehen.
Das war alles was ich über die Viecher herausbekommen bzw. gehört habe. Nein, es hat mich nicht davon abgehalten, sie suchen zu gehen, sondern hat mich um so mehr überzeugt - das klang doch nach purem Abenteuer!
 
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Endlich war es dann soweit, Landgang! Es ging auf die Insel zum Drachen jagen. Aber wir begannen mit den Drachen für Anfänger, und machten eine Tour über die Insel “Rinca” , begleitet von einem mit langem, gegabelten Stock bewaffneten Ranger. Der Weg war passenderweise mit Skeletten aller möglicher Tierarten (ja sogar eines Wasserbüffels) gekennzeichnet…...in allen anderen Ländern bestanden die Wegmarkierungen meist aus farblichen aufgemalten Markierungen, aber die aufgehängten Skalps hatten auch ihren Charme ;) .
Wir sahen auch wirklich einige Warane. Ich hatte ein wenig mehr Gänsehaut bei ihrem Anblick erwartet, aber ich war auch nicht alleine unterwegs oder wurde von Einem gejagt. Die meisten lagen abgefüttert und faul in der Sonne oder im Schatten herum, oder hoben ihren sabbernden Kopf, um uns mit leeren Blicken zu streifen.
Dann wurden Einige allerdings doch munterer und unser Ranger sichtlich nervöser. Sie kamen viel schneller als bei dem massigen Körper erwartet, sabbernd mit ihrer gespaltenen Schlangenzunge auf uns zu, und der Ranger musste sie mit seinem gegabelten Stock abwehren. Wenn sie es aber wirklich auf uns abgesehen hätten, hätten wir keine Chance gehabt. Aber ich hatte mich natürlich vorher erkundigt. Wenn man von einem Waran verfolgt wird, muss man hakenschlagend weglaufen, da sie nur geradeaus schnell laufen können- ich war also bestens vorbereitet !
Uns ist bei dem Rundgang über die Insel nichts passiert, ich wäre sogar fast auf einen in der Sonne dösenden Waran draufgetreten, was allerdings wieder zu gesteigerter Aufmerksamkeit und zu einer Pulsbeschleunigung beim Stromern durch den Busch führte! ;o)
Der Trip zu den Sunda-Inseln war eines der beeindruckensten Abenteuer  auf meiner Reise.
Die Anreise von Europa ist mühsam und zeitaufwendig, aber die Mühen werden mit unvergesslichen Erlebnissen über und unter Wasser belohnt. Es wird bestimmt nicht meine letzte Reise zu einer der 17.000 Inseln im indonesischen Archipel gewesen sein, und ich kann es kaum erwarten zu meiner nächsten Entdeckungsreise aufzubrechen!