Ich errege als Europäer mit 1,86 m in roten Laufschuhen und Laufdress unter den kleinen und dunkelhäutigen Asiaten gehörig Aufmerksamkeit. So muss es sein wenn ein Kambodschaner auf einem Elefanten durch Innsbruck reitet. Die Haltung den Fremden gegenüber ist eine aufgeschlossene und überaus freundliche. Die Kinder winken mir begeistert zu und lachen mich an, oder aus, je nachdem wie man es sehen will. Ich passiere ein buddhistisches Kloster. Auch die orange gekleideten Mönche starren mich an. Nach einer halben Stunde in der Hitze und einem gefühlten Flüssigkeitsverlust von 5 Litern komme ich ziemlich entkräftet im Hotel an.

 

Bevor wir abends endgültig erschöpft ins Bett fallen, machen sich meine Frau und ich auf den Weg zum Wasserfest ins Stadtzentrum. Die Kambodschaner feiern jährlich Anfang November das Ende der Regenzeit und den beginnenden Rückgang des großen Sees Tonle Sap, der der Region zwar fruchtbare Erde, aber eben auch eine lange erntelose Zeit beschert. Eine Legende besagt, dass das Wasserfest auch zu Ehren von Jayavarman VII, dem größten Herrscher des Angkor Reiches gefeiert wird. Er hat Angkor von der Herrschaft der Champa befreit. Die Strassen sind voll von Menschen in ausgelassener Feierlaune. Am Fluss findet ein Bootrennen statt. Trotz des Treibens auf den verstopften Straßen gibt es keine Ungeduld oder Hektik. An Ständen werden Speisen und Getränke angeboten.

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Als gelernte Europäer lassen wir die Finger vom Fleisch, das bereits seit Stunden in der Sonne liegt. Wie man es aus dem Fernsehen kennt, werden auch Käfer und Kakerlaken angeboten. Nicht wirklich mein Fall. Die Restaurants hingegen bieten guten Standard. Auch wenn die Kellner sich etwas tollpatschig benehmen, sie sind sehr bemüht und stets freundlich. Die Auswahl auf den Speisekarten ist überall auffallend umfangreich, die Preise lächerlich. Ein Abendessen in einem verhältnismäßig schicken Lokal mit frischen Cocktails, Digestiv, Vorspeise und Hauptspeise kommt auf 10-15 $. Das Essen ist hervorragend: Viel Gemüse das nur kurz angebraten wird und knackig auf den Teller kommt. Dazu Reis oder Nudeln. Fleischgerichte werden oft als Suppe serviert. Beim Feuerwerk zu Ehren Jayavarmans lassen wir den ersten Tag in Asien gemütlich ausklingen.