Sonnenaufgang im Kakadu National Park. Wir brauchen uns keinen Wecker zu stellen. Ein vielstimmiges Heulkonzert der australischen Wildhunde, der Dingos, die uns am Abend zuvor kaum einschlafen ließen, weckt uns bereits, bevor das Morgengrauen die Konturen der Landschaft erkennen lässt. Nur wenige Kilometer hinter unserem Camp beginnen die sog. Wetlands, Sumpf- und Feuchtgebiete und damit Heimat und Brutstätte von Tausenden von Wasservögeln. Mit Erstrahlen der ersten Morgenröte erwacht das Leben und ein außergewöhnliches Spektakel beginnt. Im Schutz eines eigens eingerichteten Unterstan-des erleben wir, wie Aber-tausende von Enten, Reihern, Kranichen, Hühnern und Pelikanen erwachen und sich in die Lüfte erheben. Ein Bild wie aus dem Paradies, eine Stimmung, die kaum zu beschreiben ist, man muß es erlebt haben.

Mittags erreichen wir den Ubirr Rock, eine ehemalige Kultstätte der Aborigines, der Ureinwohner Australiens. Die Felsenlandschaft, die wir hier durchwandern, hat eine mystische Ausstrahlung.

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An vielen Stellen sind jahrtausende alte Zeichnungen an den Felswänden zu erkennen. Jagd-szenen der Aborigines sind hier verewigt, wir sehen Darstellungen von Kängerus und Possums, Fische, Warane, Schildkröten und Krokodile, aber auch von den Ureinwoh-nern selbst.

Die Art der Zeichnungen ist besonders eindrucksvoll, im sog. Röntgenstil haben die Künstler die Motive gemalt, d.h. man kann Rückrat, Rippen und sogar innere Organe exakt erkennen. Das wohl bekannteste Motiv jedoch ist die Regenbogenschlange, die gleichzeitig als weltweit ältestes künstlerisches Motiv gilt.