Um kurz vor fünf Uhr erreichen wir schließlich glücklich und erleichtert die Ranger-Station. Unser Abenteuer ist vorbei. Wir haben es geschafft. Wir haben die Naturgewalten …  der Gedanke an mein rotes T-Shirt verbietet mir diesen Satz fortzuführen. Nur einer ist über unsere Wiederkehr scheinbar noch glücklicher als wir selbst: der diensthabende Ranger. Die Wetterdaten und die Berichte einiger Touristen, die ein paar Stunden vor uns zurückkehrten, haben ihn alarmiert. Er war gerade dabei, Instruktionen an ein fünfköpfiges Rettungsteam zu geben, die die zwei letzten Vermissten Wanderer – UNS – suchen sollten, als wir gerade um die Ecke biegen. Meinem schuldhaften T-Shirt würdigt er allerdings keinen Blick.

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Er interessiert sich viel mehr über unsere Flucht in die Toilette. Etwas unglaubwürdig nehmen wir seinen Satz auf, er wolle dem Klo ein Abzeichen überreichen, schließlich habe ihn dieses auch schon vor einem wahren Unwetter gerettet. Die nächsten Sätze gehen im undeutlichen, australischen Gemurmel und dem schallenden Gelächter der anwesenden Männer unter.  Am schauspielerischen Talent des Rangers lässt sich dennoch deutlich erkennen, wovor ihn die Toilette gerettet hatte: ein Donnern in der Hose … Zum Glück ist uns diese Art von Gewitter erspart geblieben. Am Auto angekommen bleibt mir nur noch ein letztes Werk zu vollenden: Das rote T-Shirt muss weg!

 

 © simon 2010