Sa 26.8. Fährüberfahrt nach Tallinn
Haben heute keinen Streß, denn unsere Fähre nach Tallinn fährt erst um 12:00 Uhr. Nutzen mit der Fahrt zum Hafen unser 24-Stunden-Tramticket bis zur letzen Minute aus. In der roten Backstein-Markthalle knapp vor dem Linda-Line-Terminal erstehen wir noch ein Glas Moltebeeren-Marmelade (nationale Brombeervariante in Orange - auch auf dem finnischen Zwei-Euro-Stück verewigt), dann checken wir bei der Fähre ein und warten bei strahlend blauem Himmel und einem schönen Blick auf den weißen Dom und die rot-goldene Uspenski-Kathedrale. Besteigen pünktlich das Tragflügelboot und rauschen dann ruhig über den finnischen Meerbusen südwärts.

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Kommen um 13:40 in einem dunstverhangenen Tallinn an, erledigen die Einreiseformalitäten im bunkerähnlichen Ankunftsterminal und nehmen ein Taxi zum vorab gebuchten Hotel Portus . Ist nichts Besonderes, aber es liegt am Hafen und nicht weit von der Altstadt. Dorthin machen wir uns gleich auf den Weg, denn der Dunst verzieht sich und wir wollen das mittelalterliche Flair dieser Stadt genießen. Gehen einfach drauflos, immer auf die hohen Türme zu, aber die dicke Stadtmauer bietet gar nicht so viele Durchgänge. Erst bei der "Dicken Margarethe", einem der alten Stadttürme, kommen wir in das historische Zentrum. Bummeln über die Pikk, vorbei an den "Drei Schwestern" , der Olaikirche mit dem hohen Turm und dem Schwarzhäupterhaus zur Heiliggeistkirche mit gotischen und barocken Kunstschätzen. Durch eine schmale Gasse gelangen wir zum weiten Rathausplatz , der umgeben ist von Restaurants und Cafes mit barocken Fassaden, die im Sonnenlicht strahlen. Setzen uns auf eine der zahlreichen Terrassen und laben uns mit einem estnischen Bier.
Auf unserem Weg durch die malerische Unter- und Oberstadt kommen wir bei der großen Nikolai-Kirche vorbei und bei der schmucken russisch-orthodoxen Alexander-Newski-Kathedrale , dem Dom mit der schönen Kanzel und bei sonstigen hübschen Gebäuden. Von einem Aussichtspunkt aus genießen wir den Blick über die roten Dächer der Altstadt, die Türme der Kirchen und die Kräne, die beim gegenwärtigen Bauboom in der Stadt unvermeidlich sind. Da nach 17:00 Uhr nur mehr die Souvenirshops offen haben, gehen wir zu einem zeitigen Abendessen und schlendern anschließend gemütlich Richtung Hotel.
Auf dem Weg dorthin kommen wir am Hafen an einem Supermarkt vorbei, wo wir uns mit einer "Notration" (=Kekse, Wasser, Chips) eindecken. Amüsiert beobachten wir dabei finnische Touristen, die die EU-Erweiterung für sich voll nützen und einkaufswagenweise Bier und harte Spirituosen erstehen, die hier circa 40% günstiger als in Finland sind. Genehmigen uns bei englischsprachigen Nachrichten dann auch noch einen Schlummertrunk im Hotel.