Do 31.8. Burgen von Cesis und Sigulda, feuchter Empfang in Riga
Heftiger Regen in der Nacht, aber ganz passables Wetter am Morgen - so beginnt unser Tag in Cesis. Um 10:00 Uhr öffnen die Sehenswürdigkeiten, und wir sind pünktlich beim alten Schloß zur Stelle. Zu unserer Überraschung bekommen wir von einem mittelalterlich gekleideten jungen Mann eine kleine Laterne mit Kerze und gelbe Schutzhelme überreicht. So ausgestattet dürfen wir die Ruine besichtigen und den hohen Turm auch besteigen (viel elektrische Energie haben die Verantwortlichen nicht in die Anlage investiert und das Kerzlein erhellt die Sache auch nicht wirklich, aber als erfahrene Reisende haben wir grundsätzlich Taschenlampen dabei :-)) Die Treppenaufgänge sind eng und steil, der Blick über die Gegend aber ganz hübsch und so erlebt man die altertümliche Architektur hautnah.
Nach diesem Ausflug in das finstere Mittelalter ist das neue Schloß vis-a-vis ein wahrer Lichtblick. Die Ausstellung ist wie üblich ausgedehnter als erwartet und beinhaltet viel Geschichte, natürlich auch deutsche, und eine weitere Turmbesteigung.
Nach einem letzten Rundgang durch die Altstadt holen wir zu Mittag unser Auto vom Hotelparkplatz und fahren weiter nach Sigulda.
 Dieser kleine Ort liegt im Herzen das Daugava-Nationalparks und ist besonders wegen seiner beiden Schwertritterburgen berühmt. Während die eine wieder nur mehr eine Ruine ist, erhebt sich auf der anderen Talseite die Burg von Turaida. Aber bevor wir diese im dichten Wald finden, besuchen wir noch die "Gutmann-Höhle" - keine Höhle im eigentlichen Sinn, sondern nur ein Felsüberhang in der Steilwand - muß man nicht unbedingt gesehen haben...

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Die Burganlage von Turaida selbst liegt in einem weiten Park mit Skulpturen, alten Gebäuden und einer sagenumwobenen alten Linde am "Grab der Rose von Turaida". Alles in allem eine sehr rekonstruierte Angelegenheit, aber nicht ohne Reiz. Und auch hier sind diverse Ausstellungen in zwei Türmen und Nebengebäuden untergebracht. Leider beginnt es kurz vor 16:00 Uhr zu tröpfeln, so daß wir hastig die Weiterfahrt antreten.
Die Strecke bis zur lettischen Hauptstadt Riga ist gut ausgebaut, aber trotz autobahn-ähnlichem Charakter ist nur Tempo 90 erlaubt (wird per Radar überwacht) und mit beschrankten Bahnübergängen, Bushaltestellen und Fußgängerampeln ist jederzeit zu rechnen. Erreichen problemlos die Stadtgrenze von Riga, nur um dann die längste Zeit in die Stadt hineinzustauen. Glücklicherweise ist unser Auto mit einem ausgezeichneten Straßenatlas ausgestattet und so finden wir trotz Einbahnen recht problemlos das Hotel "Avitar".
Stellen das Auto auf den Parkplatz hinterm Haus und rasten uns kurz im Cafè im Erdgeschoß aus. Sehen, daß direkt vor dem Hotel eine Bushaltestelle ist und beschließen für ein Abendessen ins Zentrum zu fahren. Bis es soweit ist, beginnt es leider heftig zu schütten und die Kanalisation ist mit den Wassermassen restlos überfordert. Der Verkehr steht fast still und für knapp 2 km braucht der Bus 40 Minuten! Das letzte Stück gehen wir zu Fuß und erreichen total durchgeweicht am Schloßplatz das Restaurant "Krogs Vecmeita ar Korki". Essen gut und machen uns dann aufgewärmt bei noch immer miserablem Wetter auf den Weg zur Bushaltestelle, um die Heimfahrt anzutreten. Im Zimmer hängen wir die tropfnassen Klamotten in die Dusche und stopfen unsere Schuhe mit einer alten Ausgabe der englischsprachigen Touristenzeitung aus.