Sehr früh am Morgen des 13. Tages wurden wir von Schafen geweckt, die zu unserer Terrassentür hereinschauten und lautstark blökten. Das nenne ich Natur pur ;-). Unsere Weiterfahrt führte uns zum Glück bald an eine Tankstelle, so dass auch dieses Problem gelöst war, bevor wir irgendwo liegen blieben. Über Thorlakshöfn ging es nach Grindavik und die Landschaft war auch hier sehr schön: Ryolithberge, weite Weiden, das Meer und Gravelroad ohne Ende. Nach einem Eis und einer Unterhaltung mit einem Mädchen, das eine Zeitlang in Bamberg gelebt hat, ging es weiter Richtung Flughafen. Wir wollten abklären, ob der Flughafen durchgehend geöffnet hat, weil wir ja morgen abend unseren Mietwagen abgeben mussten und dann am Tag darauf sehr früh abflogen. Anfangs dachten wir, diese eine Nacht könnten wir schon am Flughafen verbringen, aber letztlich fanden wir zum Glück doch eine andere Lösung. Zuerst ließen wir uns aber von einem netten Herrn des Naturecenters von Sandgerdi herumführen und beobachteten Seeschwalben und Eiderenten, bevor wir aufbrachen, um die berühmte Blaue Lagune zu besuchen.

Es kam jedoch anders, wir reservierten für den nächsten Tag ein Zimmer im Hotel Blaa Lonid und einen Transfer am morgen darauf zum Flughafen und machten uns heute auf nach Hafnarfjördur - der größten Elfensiedlung des Landes. Die Unterkunftssuche hier stellte sich als schwierig dar, aber mit der Hilfe einiger Isländer fanden wir eine Privatunterkunft bei einem netten Isländer namens Axel. Am Abend hatten wir dann am Hafen noch ein tolles Erlebnis. Im Hafen lag das Frachtschiff „Pentland Phönix Panama" und als uns Raul, ein netter Philippino von der Besatzung, entdeckte, lud er uns gleich zu einer Besichtigung ein. Unglaublich, wie riesig so ein Containerschiff ist, wir durften sogar den Maschinenraum und die Brücke sehen sowie auch die Unterkünfte der Mannschaft. Wieder ein unglaublich netter Zufall, sowas erlebt man auch nicht alle Tage.

Der 14. Tag war unser letzter Tag und gleichzeitig ein Erholungstag. Wir gaben gleich am Morgen unseren Mietwagen am Flughafen ab und mussten 405km nachbezahlen, da wir nur 2200 Freikilometer für die Zeit hatten. Das heißt also, dass wir in zwei Wochen 2605 km durch die Wildnis gefahren sind und es war sehr traurig, dass diese Zeit jetzt schon vorbei sein sollte. Die Dame vom Hotel Blaa Lonid holte uns am Flughafen ab und wir bezogen unsere Zimmer, dann ging es endlich zur Blauen Lagune. Wir verloren uns in Dampf und Regen und standen schließlich vor einer leeren Lagune - der Alten! Nach genauerer Nachfrage in der Klinik und einer Wegbeschreibung liefen wir los, 20 Minuten die Straße entlang, bis wir total durchnässt und fertig vor einem Haus standen, mitten in der Lava - Restaurant und Einkaufszentrum in einem. Ein kleiner Happen stärkte uns für unseren Gang ins Wasser. Die Temperaturen waren mehr als angenehm, so um die 38°C, und das Wasser war milchig blau. Im Gegensatz zur alten Lagune war der Boden aufgefüllt mit schwarzem Lavasand, das verhindert die Verletzungen auf den scharfen Lavasteinen. Alles in allem war es schön, aber wir waren auch richtig erschöpft, als wir uns auf den Rückweg machten. Mit total salzverklebten Haaren kamen wir nach unserem 20minütigen Spaziergang wieder zurück ins Hotel. Die Haare ließen sich nicht mehr kämmen, was auch trotz Spülung noch einige Tage so bleiben sollte, aber ein sehr gutes Abendessen entschädigte uns dafür. Nach einem netten Plausch und Kofferpacken ging’s schließlich schlafen, da es am nächsten Tag wieder heim ging, leider!

Nun hieß es leider Abschied nehmen und am nächsten Morgen verließen wir diese Insel mit einem weinenden Auge. Es fällt mir schwer, diese traumhafte Insel zu verlassen und ich habe mir geschworen, wieder zu kommen. In Frankfurt erwartete uns dann eine Hektik und Hitze, die wir so nicht mehr gewohnt waren und die zumindest für mich anfangs erschreckend wirkte, nach der Einsamkeit der letzten 2 Wochen.

Mein Fazit: Der Urlaub war jede Krone wert - einfach traumhaft, unbeschreiblich. Es war eben ein richtiges Abenteuer, wir haben jede Wetterlage, jede Landschaftsform, einfach alles getestet, naja vielleicht nicht alles, aber fast alles! Es ist wahnsinnig schwer, die Insel wieder zu verlassen, und ich weiß eines sicher: See you again in Iceland!!!

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