Kurz vor der Landung in Keflavik (bei Reykjavik) stellte ich die Uhr um zwei Stunden zurück. Am Flughafen wollte ich noch eine Flasche Schnaps kaufen, aber der Duty free-Shop war mit Isländern derart überfüllt, daß ich nur rasch Geld wechselte und dann in den schon wartenden Bus stieg, der uns nach Reykjavik bringen sollte. Und dann kam der erste Schock. Die Landschaft rechts und links der Straße sah aus, als hätten Bomben eingeschlagen, total verwüstet, zerfurcht, nackt und abweisend schwarz von Lava. Ich konnte kaum fassen, was ich da sah. Reykjavik selbst empfing uns mit blitzsauberen Häusern und Straßen, alles war gepflegt. Da es keine Hochhäuser gibt, liegt die sympathische Stadt über eine weite Fläche verstreut. In unserer kleinen Pension fanden wir einfache, saubere Zimmer vor. Da wir mitten im Zentrum der Stadt waren, wollte ich sie auf einem Bummel näher kennenlernen. Leider war es schon kurz vor Ladenschluß, so daß die Zeit gerade noch reichte, um einen Vorrat Postkarten zu kaufen. Ich bummelte also die Straßen entlang und staunte über die unglaublichen Preise.

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Später erfuhr ich dann, daß Island das teuerste Land der Welt sein soll. Ich ging schließlich in eine einfache Pizzeria, wo ich zu einer schlichten Pizza noch eine Cola und hinterher einen Kaffee trank. Dafür mußte ich doch sage und schreibe rund DM 40 bezahlen, was ich gar nicht fassen konnte.

Auch die Preise in den hübschen kleinen Läden mit den vielen Wollsachen von den berühmten Islandschafen waren geradezu abenteuerlich. Ich schlenderte wohl so an die zwei Stunden durch die Stadt und am Hafen entlang. Die Sonne schien, aber es war recht kalt mit 8. Die Berge im Hintergrund sahen aus wie Kohlehalden, schwarz und duster-bedrohlich. Wenn gerade eine Wolke der Sonne den Weg freigab, leuchteten die gleichen Berge plötzlich sanftgrün. Dazwischen glitzerte das Meer. Es war total fremd für mich, und ich war ziemlich verwirrt.