Hier sahen wir auch die ersten Islandpferde, und es wurden immer mehr. Mein Herz schlug höher! Dann wurden sie so zahlreich wie bei uns die Kühe, die hier nur selten anzutreffen sind, weil sie kein geeignetes Weideland finden. Und dann sahen wir natürlich Unmengen Schafe. Immerhin gibt es ungefähr eine Million davon auf dieser Insel, aber sie sind nie in Herden anzutreffen wie bei uns, sondern meist läuft das Mutterschaf mit seinen Zwillingen allein und hält Abstand zum nächsten Schaf. Während der Sommermonate leben sie völlig frei und sind daher scheu und fliehen, wenn Menschen in Sichtweite kommen.

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Im Laufe des Sommers ziehen sie immer weiter bis ins Hochland hinauf, das völlig unbesiedelt ist, um dann im September unter viel Mühen und Strapazen durch Pferd und Reiter wieder in die Täler zurückgeholt zu werden. Dort werden sie dann in große, runde Pferche gesperrt und von ihren Besitzern aussortiert. Das ist in Island so ein ähnliches Ereignis wie bei uns das Erntedankfest. Die meisten Lämmer werden - wenn sie ein gewisses Alter haben - geschlachtet. Die Mutterschafe bleiben während des harten, isländischen Winters bei den Höfen und kommen bei schlimmem Wetter in Ställe und werden mit dem wertvollen, weil seltenen Heu gefüttert. Gerade jetzt, als wir in Island waren, machten die Bauern alle eifrig das lebensnotwendige Heu für den Winter. In diesem Frühjahr war das Gras gut gewachsen, und sowohl die Pferde als auch die Schafe sahen wohlgenährt aus.