Dann ziehen wir hinab ins Steinerne Meer, wandern bergauf, bergab und wieder bergauf auf dem Eichstätter Weg in Richtung Riemannhaus. Für unseren Enkel ist es eine neue Erfahrung, dass es keinen Pfad gibt, sondern nur an Felsen und Steinen gemalte rot-weiße Striche, die einem zeigen, wo man langgehen soll. Er darf an der Spitze gehen und uns den Weg zeigen. Als wir das erste Schneefeld erreichen, müssen die drei Männer erst Mal Schneebälle werfen. Kurz darauf erreichen wir ein, vor dem Wind geschütztes Schneefeld, dass uns für eine Pause geeignet scheint. Und jetzt ist wirklich Spaß pur angesagt und wird fast übertrieben. Die Männer laufen doch wirklich barfuss und nur mit Slip bekleidet über den Schnee, waschen sich damit, auch gegenseitig, pusten, kreischen und johlen wie verrückt und zielen auf jeden mit Schneebällen. Ich habe ganz schön zu kämpfen, dass sie mich mit dem kalten Nass verschonen. Wir gönnen Jonathan gern diese Pause, das Erlebnis und den Spaß, um ihm die Berglaune zu erhalten. Ich verteile noch einmal Sonnencreme und beende die Pause nach 45 Minuten.

 Wir wandern noch über viele Schneefelder. Als wir um 14.00 Uhr das Riemannhaus erblicken, das sich unter der steil aufragenden Wand des Sommersteines zu ducken scheint, ist die Freude groß. Wenn ich unsere Pausen abziehe, haben wir auch hier die angegebene Gehzeit eingehalten, also haben wir ein gutes Maß. Eigentlich erstaunlich, weil wir doch oft stehenbleiben, weil Jonathan an allen Ecken was anderes entdeckt und stehen bleibt, um es uns zu zeigen.

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Im Riemannhaus sind reichlich Tagesgäste, die nach und nach das Haus wieder verlassen. Radler und Schorle, Suppe und Apfelstrudel sind der Lohn für unsere Wandermühe. Wir machen es uns auf der Terrasse bequem, ergattern Liegestühle und genießen so den Nachmittag an einem windgeschützten Plätzchen. Um drei können wir unsere Lager im zweiten Stock beziehen. Auch hier entscheiden wir uns für Lager, eben aus Kostengründen, weil wir zwei Tage hier bleiben werden. Das Lager kostet für uns pro Nacht als Alpenvereinsmitglieder 9,00€ und für Lutz als Nichtmitglied das Doppelte. So oder ähnlich sind die Preise in den meisten Berghütten. Sie variieren zwischen 7,00€ und 13,00€ für Mitglieder. Zimmer sind natürlich teurer. Unsere Lager befinden sich, wie gesagt im 2. Stock. Die Treppe hinauf ist recht steil. Genau am Treppenabsatz ist links eine Schiebetür, dahinter verbirgt sich Lager 3, das fünf Schlafplätze in einer Reihe auf dem Boden zur rechten Seite hat und eine einzelne Matratze an der gegenüberliegenden Wand, die Jürgen sofort in Beschlag nimmt. Wir hoffen, dass wir nicht noch zwei Leute dazu bekommen, denn dann wäre es ganz schön eng und ich hätte nur ein Kopfkissen.