Der Wegverlauf am nächsten Tag zur Neuen Regensburger Hütte war keine Herausforderung und die Aussicht verlief wolkenbedingt gegen Null.

Der folgende Morgen war schon etwas Besonderes. Abmarsch bei Schneegestöber, wir hatten plötzlich Winter. Das Ziel hieß Dresdner Hütte. Der Wegverlauf war noch erkennbar, dank der auf Fels aufgemalten rot/weiß/roten Markierungen. Auf der letzten Hütte hatten wir erfahren, das wir an der Gletscherzunge des Hochmoorferners nicht dem Wegverlauf folgen sollten, da es vor kurzem zu einem tödlichen Unfall durch herabstürzende Felsbrocken ge­kommen sei. Anstatt dessen sollte man sich links halten, und mit Hilfe einer Seilversicherung ein relativ steiles Schneefeld besteigen.

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Einer Gruppe von anderen Bergsteigern aus dem Schwarzwald, im angemessenem Abstand folgend, erreichten wir am nordseitigen Aufstieg zum Grawagrubennieder, 3 Std. von der letzten, und 5 Std. vor der nächsten Hütte eine noch steilere, mit und ohne Seilversicherungen gespickte Aufstiegspassage mit schneebedecktem Fels. Mittig ein Stau, nichts ging mehr. Eine junge Frau hatte die Nerven verloren, und konnte sich nicht mehr dazu durchringen bei diesen ungünstigen Wetterbedingungen einen Schritt weiter zu klettern. Ein versierter Kletterer der Gruppe aus Rastatt bot sich an, die Frau angeleint zurück nach unten zu bringen. Dann konnte der Stau sich rasch auflösen und es ging schneeflockenblinzelnd steil hoch zum Felsengrat. Wenn nicht gerade Schneetreiben angesagt ist, hat man von dem langgezogenen Abstieg wunderbare Sicht auf die Stubaier Gletscherberge.