Eine schneeglatte, ungesicherte Felsplatte sei noch er­wähnt, die es zu überwinden galt. Links Fels, rechts Abgrund und mittig eine steile, glatte Platte von vielleicht 3 m Länge, bei der man einen Ausfallschritt auf ein nicht 10 cm breites Stück von losem Geröll direkt am Abgrund machen mußte, um das Stück zu überwin­den. Thomas meinte das war das schwierigste Teilstück der gesamten Strecke. Es war ein langer Weg bei diesem Wetter, doch auf der Dresdner Hütte war eine große Geburtstagsfeier, die sich auch für uns lohnen sollte. Die Hüttengäste hatten die Chance, ein 4-Gang Menü vom Büffet in 2.308m Höhe zu genießen. Am nächsten Morgen herrschte, um uns wieder mit den Unbilden der Natur zu versöhnen, Kaiserwetter, blauer Himmel und Sonnenschein. Das ideale Wetter um den „Großen Trögler“ (2.902m) zu besteigen.

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Am Gipfelkreuz angelangt, war es nach 1,5 Std. Fernsicht, Rundblick und Gletscherpanorama schwer diesem Ort den Rücken zu kehren. Der Abstieg zur Sulzenau Hütte war gespickt mit schönen, neuen Seilversicherungen, die richtig Laune machten. Auf dem gesamten Höhenweg war es interessant zu sehen, wie viele Menschen schon beim Gang in die Berge, durch die Berge auf irgendeine Art und Weise um­gekommen sind. Wir sind vielen Gedenktafeln begegnet, auf denen ein Name, ein Datum und meist auch ein Spruch stand, wie z.B. der eine. ...du gingst den Weg zu Gott, über deine geliebten Berge ! Der nächste Morgen war schön, und wir wählten die Route über die Mairspitze (2780m). Auf dem Weg liegt ein großer Talkessel, der durch den „Wilden-Freiger-Ferner“ in Urzeiten ge­prägt wurde. Geröllmassen die zu riesigen Wällen aufgetürmt wurden, oder Felsschliffplatten die erahnen lassen, welche ungeheuren Kräfte hier einmal am Werk waren. Eine Überquerung  von wasserdurchströmten Felsplatten in den unwirklichsten Farbnuancen, zwang förmlich zum Verweilen. Der Grünausee mit seinem türkisfarbenem Wasser, zieht einen in seinen Bann. Er wurde von der Seehöhe aus, wie auch von weiter oberhalb, immer wieder zum Objekt der Begierde, durch das Objektiv.