Dieses Loslassen war die eigentliche Faszination unseres Trekkings vom Loch Ness zum Atlantik. Aus sieben Tagen wurden gefühlte drei Wochen. Nicht aus Langeweile, sondern weil die Zeit einfach länger weilte, schlichtweg intensiver und nachdrücklicher war. Nicht wie sonst, wo der Schrittmacher meines Alltags, der Verschlag meiner Pflichten, die planmäßigen Haltestellen meiner Zeitpläne mich durch die Tage, Wochen und Monate eines Urlaubsjahres schubst. In Schottland fühlte ich mich schon nach ein paar wenigen Tagen befreit -  von Ansichten, Konventionen, der Sprossenwand meiner Wünsche. In Schottland begann ich schon um 18 Uhr zu gähnen und mich zwei Stunden später ins Bett zu legen. Um diese zeitverschwenderische Uhrzeit gehe ich in Deutschland nicht mal auf dem Höhepunkt einer Erkältung zu Bett. Da muss ich Emails beantworten, Telefonate führen, unbedingt mal wieder auf ein Bier die Freunde treffen, Baminton spielen und zu guter letzt noch ein paar Seiten meines mich seit Wochen wie eine nach Zuwendung lechzende Ehefrau vorwurfsvoll auf dem Nachtisch anglotzenden Buches lesen. In Schottland brauchte ich das alles nicht...

Infos zur Reise:

Wind&Cloud Travel, www.schottland-reise.com