Nach meinem Abitur 2004 hat sich für mich die Frage gestellt, was nun? Nach einigen Wochen Nichtstun, verbunden mit den tagtäglich schon fast vorwurfsvollen Blicken meiner Eltern , habe ich innerhalb eines Tages beschlossen mich als Animateurin zu versuchen. Nun werden wahrscheinlich einige denken, klasse ein Reisebericht einer Animateurin – ausser feiern, cool um den Pool herumspazieren und laufend zwangsweise im Mittelpunkt zu stehen, wird da wohl nicht viel gewesen sein. Aber diese Personen kann ich beruhigen, die Mehrheit der Animateure wird wohl unter das oben genannte Klischee fallen, aber es gibt auch tatsächlich andere, sozusagen naturverbundene Einzelstücke darunter.

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Ich hatte mich jedenfalls als Sportanimateurin für Erwachsenen für ein Clubhotel in Gran Canaria oder Lanzarote beworben, zu meinem Entsetzen traf das komplette Gegenteil ein: Kinderanimateurin in einem nur mit Kinderclub ausgestatteten Hotel in Fuerteventura. Der Schock sass tief, weil ich nun wirklich gar keine Erfahrung mit Kindern hatte und in den darauf folgenden Tagen ging mir nicht nur einmal der Gedanke durch den Kopf, was zum Teufel mich den bitte bei dieser Aktion geritten hat. Aber der Vertrag war schon vor Bekanntgabe des zukünftigen Arbeitsortes und der Arbeitsaufgabe unterschrieben – der Reiseveranstalter kannte wohl die Gründe für diese „Vorsichtsmassnahme“- der Platz im Flieger war reserviert und so ging es 14 Tage später auch schon los.
Mein Wohn- und Arbeitsort für die nächsten Monate sollte das RIU OLIVA BEACH Hotel im Norden Fuerteventuras sein. Direkt am Meer am kilometerlangen weissen Sandstrand umringt von einer wunderschönen Dünenlandschaft und… inmitten eines Naturschutzgebiets. Nun kann man sich natürlich darüber streiten, was denn bitte eine riesige Hotelanlage in einem normalerweise unberührten Naturschutzgebiet macht, aber wie sehr viele Hotels in Spanien steht auch dieses Hotel illegal gebaut an einem Platz an dem es normalerweise nicht hingehört. Für die nicht sehr umweltbewussten Urlauber ist es natürlich eine schöne Sache inmitten von Sanddünen einen all inklusive Komfort zu geniessen, was dies allerdings für das umliegende Naturreservat bedeutet, ist wohl den wenigsten klar…
Das Hotel liegt ca. 5 km vom nächsten Ort Corralejo entfernt und man hat einen schönen Blick auf die Insel Los Lobos, welche zwischen Fuerteventura und Lanzarote in einer kleinen Meerenge liegt. Lobos, wie die Insel von vielen nur genannt wird, ist ein kleines noch ziemlich unberührtes Paradies, welches ebenfalls zum Naturreservat erklärt wurde. Der Name der Insel entstammt den Mönchsrobben, welche früher hier lebten. Hier wird sich auch der Hauptteil meines Reiseberichtes abspielen.