Türkei-Reisebericht:

Familienreise in die türkische Ägais

Diesmal hatten unsere Kinder den nächsten Urlaub entschieden. Sobald man ihnen etwas freie Hand gibt, fühlen sie sich total erwachsen und siehe da – das Ergebnis konnte sich sehen lassen! Die Internet-Recherche unserer Jungs hatte ein Familien-Hotel an den Tag befördert, das auch Mama und Papa gefiel. Es war ein 5-Sterne-Hotel an der türkischen Ägäis-Küste, nicht weit von Izmir. Das Euphoria Hotel hatte sowohl als familienfreundliches Resort als auch als Spa sehr gute Bewertungen bei Holidaycheck.  Klar, den Kindern war der riesige Pool mit der noch riesigeren Wasserrutsche wichtig. Und uns der Spa-Bereich. So hatte jeder was vom Urlaub.

Selbst die Flüge hatten unsere Kinder schon rausgesucht – wir waren echt erstaunt wie gut sie sich schon mit dem Internet auskannten. Das Buchen haben wir dann natürlich übernommen. Von Frankfurt nach Izmir, in der Türkei, mit sunexpress  waren es nur knapp 3 Stunden. Der ganze Flieger war voll mit Urlaubern und entsprechend gut war die Stimmung.

Wir kannten nur die Gegend um Antalya  – wir fanden es viel zu touristisch und überfüllt. Doch die türkische Ägäis sollte uns in jeder Hinsicht positiv überraschen. Der Hotelbus brachte uns von Izmir nach Sigacik, einer wikrlich hübschen kleinen Hafenstadt. Von da aus war es ein Katzensprung zum Hotel „Euphoria Aegean Resort & Spa“.

Unsere Zimmer – wir hatten zwei Zimmer nebeneinander gebucht – waren sehr geräumig und die Aussicht auf das Meer war einfach grossartig. Am liebsten wären die Kinder erstmal in den großen Pool gesprungen, doch wir hatten so großen Hunger. Das Abendessen ging vor. Und nun kommt´s: wir haben auf all unseren Reisen noch nie ein derartig grosses Buffet gesehen. Allein die Auswahl an Salaten, Antipasti und typisch türkischen, vegetarischen Köstlichkeiten war überwältigend. Dazu dann eine wirklich bemerkenswerte Auswahl an warmen Speisen. Wir waren überglücklich und zufrieden mit unserer Hotelwahl.

Nach dem Essen soll man ja nicht gleich schwimmen gehen. Ich glaube wir wären auch untergegangen, so voll gefuttert waren wir. So haben wir erstmal das ganze weitläufige Gelände erkundet. Der hoteleigene Strand mit dem langen Steg und der vorgelagerten kleinen Insel hat uns gleich in seinen Bann gezogen – wir kamen auch genau richtig zum Sonnenuntergang. Nach einem Drink an der Strandbar sind wir dann doch noch in den Pool gesprungen, der gefühlte 100 Meter lang ist. Ein gelungener Start in den Urlaub.

Nach einem unglaublich üppigen Frühstück haben wir den ersten kleinen Ausflug gemacht in die nahegelegene Hafenstadt Sigacik. Der Fußmarsch tat allen gut, denn wie das so ist bei All-Inclusive-Urlaub: man isst einfach immer mehr als unbedingt nötig. Sigacik hat einen kleinen Yachthafen und eine sehr schöne Altstadt. Es war gerade Markttag und alle hatten einen kleinen Stand vor die Tür gestellt mit Kunsthandwerk, selbst gemachten Schmuck und natürlich kleinen Blätterteig-Snacks. Unsere absoluter Lieblings-Entdeckung war frisch gespreßter Granatapfel-Saft mit Mandarine. Ein Traum aus tausend und einer Nacht!

Zurück wollten die Jungs dann nicht mehr laufen, da haben wir uns ein Taxi genommen. Da passten aber nur 4 Personen rein in das kleine Auto – wir waren aber 5. Schwupps, schon hab ich mich in den Kofferraum gesetzt und wir sind so zum Hotel zurück gefahren. In Deutschland undenkbar – in der Türkei kein Thema.

Wegen des Ausflugs hatten wir zwar das Mittagessen im Hotel verpasst. Doch nun freuten sich alle auf den Spa-Bereich. Ein türkisches Bad – auch Hamam genannt – erwartete uns  und zum Glück hatten wir noch am Abend das Angebot angenommen und einen Termin ausgemacht für eine Schaum-Massage: Man liegt auf einem heißen Stein und wir mit Schaum massiert. Das war ein Erlebnis für die Sinne und man konnte sich schon entspannen. Da wir nun zahlende Gäste des Bades waren (der Eintritt ist ansonsten frei), hatten wir Zugang zum VIP-Bereich des Spaß. Ein warmer Indoor-Pool mit Außen-Schwimmbecken war nur für die zahlenden Gäste da. Wir fühlten uns einfach wunderbar.

Ein weiterer sehr schöner Ausflug führte uns nach Ephesos – ein bisschen Kultur muss sein. Ephesos war im Altertum eine der größten und bedeutendsten Stadt Griechenlands. Ja richtig, wir lernten als erstes dazu, dass die gesamte Ägäisküste früher mal zu Griechenland gehörte. Die Ruinenstadt mit ihren Arenen und säulengesäumten Prachtalleen zieht Unmengen von Touristen aus aller Welt an. Sogar Kreuzfahrtschiffe legen im nahe gelegenen Selcuk an und die Kreuzfahrer pilgern förmlich nach Ephesos. Dort sieht man heute noch die Überreste vom Tempel der Artemis (Artemision genannt), der im Altertum zu den Sieben Weltwunder gehörte.

Was uns am meisten beeindruckt hat, war die riesige Arena am Ende der Prachtstrasse. Man hatte eine so gute Akustik, dass man selbst oben auf den hohen Rängen gut hören konnte was unten gesungen wurde. Denn ein paar Mädchen haben sich als Girl-Band auf der antiken Bühne aufgebaut und sangen allen Besuchern etwas vor. Eine witzige Stimmung mitten im alten Ephesos. Die Stadt lag in  der Antike übrigens direkt am Meer: durch Klimaveränderungen verlandete der Hafen und die Küste verschb sich um mehrere Kilometer gen Westen. Ephesos – oder Efes auf türkisch – liegt heute mehrere Kilometer im Landesinneren. Verrückte Geschichte.

Die nächsten Tage haben wir in unserem tollen Hotel sehr genossen. Ungefähr zwei Kilo schwerer und um einiges entspannter sind wir dann nach einer Woche wieder nach Hause geflogen. Unser Kurzurlaub hat der ganzen Familie super gefallen.

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