Schon nach dem Abi träumte ich davon, einmal auf Hawaii surfen zu gehen. Damals blätterte ich mit leuchtenden Augen in einschlägigen Surfmagazinen. Die riesigen Wellen, die palmengesäumten Strände, das türkisblaue Wasser zogen mich in ihren Bann. Damals ist nichts daraus geworden. Die Tatsache, dass die Inselwelt im Pazifik liegt, schlug sich auch in den Flugpreisen nieder. Ich hatte die Zeit, aber nicht das Geld. Somit blieb es damals ein Traum. Damals. Mittlerweile, 10 Jahre später, habe ich das Geld für eine solche Reise. Bloß keine Zeit. Nein, dieses allgemeine Problem ließ ich nicht zwischen mich und die Realisierung meines Traumes kommen. Mein Entschluss war gefasst, ich wollte zu den Pipe Masters, ich wollte selbst surfen, ich wollte endlich am Strand mit meinem Surfbrett unter dem Arm den warmen Sand zwischen meinen Zehen spüren. Die Pipe Masters finden immer im Dezember statt, nur dann sind die Wellen aufgrund der Stürme draußen im Pazifik so gigantisch groß, dass sie beim Brechen einen Tunnel bilden. Da meine Firma zwischen den Jahren 2 Wochen Betriebsruhe hat, war es möglich 4 Wochen Urlaub am Stück zu bekommen. Hawaii, ich komme!

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Die Pipe Masters starteten in dem Jahr am 10. Dezember und gingen ca. 10 Tage. Mein Flug ging am 14. Dezember. Für das Anschauen des Finales passte das. Bis dahin galt es die angenehmen Seiten des deutschen Dezembers zu genießen – konkret zähle ich hier das genüssliche Schlürfen von 2-3 Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt dazu. Bei so einem geselligen Zusammentreffen mit Freunden wurden aus den 2-3 Glühwein mehr. Die sprichwörtlichen runden Füße, die ich danach hatte, waren auf dem Heimweg der Grund, dass ich umknickte. An dem Abend hab ich mir noch nicht viel dabei gedacht, zumal die Schmerzen vom Alkoholdusel gedämpft wurden. Als ich morgens jedoch mit dem Fuß nur unter enormen Schmerzen auftreten konnte, schwante mir Böses. Der anschließende Arztbesuch lies meine schlimmsten Befürchtungen Realität werden. Ich hatte mir einen der Mittelfußknochen meines kleinen Zehs angebrochen…. Und das eine Woche vor meinem Abflug!