Auf einmal ein kurzes Platschen, dann das Geräusch von etwas Zappelndem, was aufs Wasser schlägt, dann ein dunkles Winden am Anfang des Bootes. Alle Taschenlampen richten sich auf den Bootsführer, der nun ein ca. 50 cm großes Krokodil in der Hand hält und uns die näheren Details zum Leben der Krokodile erklärt. Das Krokodil selber ist ganz ruhig, beobachtet das Geschehen, ist aber umso schneller verschwunden, als es kurz darauf wieder in sein Revier entlassen wird.

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Tag 3

Krokodile von nahem zu sehen, zu spüren, wie sie mit ihren Augen jede Bewegung des Bootes fixieren, das war das Aufregendste Erlebnis der Amazonasreise.

Dachte ich.

Nach der morgendlichen Bekanntschaft mit den Delfinen, geht’s nach dem Mittagessen wieder in die inzwischen bekannten Boote, ausgestattet mit Angelschnur und einem Eimer rohen Fleisch. Piranhas angeln lautet das heutige Tagesprogramm.

Klein und schnell sind sie und ich wage zu behaupten: Schlauer als wir. Oder vielleicht auch nur als ich. Keinen Einzigen krieg ich gefangen, kaum halte ich die Schnur mit dem Fleisch ins Wasser, zuckt es an der Angel. Mit Höchstgeschwindigkeit befördere ich sie aus dem Wasser, so wie man es uns erklärt hat und…. nichts. Nicht mal das Stück Fleisch, was ich zuvor mit viel Sorgfalt und Liebe um den Angelhaken „geknotet“ hab, damit es eben nicht so schnell abgeht, ist geblieben. Ganz schön gewitzt die Kleinen.

Da wir aber doch noch bessere Angler unter uns haben, wird zurück auf dem Boot die gefangene Beute genauestens untersucht. Irgendwie hatte ich mir die Zähne immer viel größer und angsteinflößender vorgestellt; ganz harmlos sehen sie aus, wüsste man nicht, was sie alles damit anstellen können. Ein ganzes Pferd sollen sie verschlingen können, wenn sie im Schwarm unterwegs und hungrig sind.