Wo sind die anderen?

Zu viert stehen wir inmitten des Regenwaldes, um genauer zu sein im größten tropischen Urwaldgebiet der Welt. Und unser Führer ist nicht mehr zu sehen, geschweige denn der Rest der 20 Mann großen Truppe. Obwohl ich die Serie Lost nur aus der Werbung kenne glaube ich, dass diese Serie meine momentane Gefühlslage sehr gut beschreibt. Keine Spur vom Rest der Gruppe, keinen blassen Schimmer, wo der Ausgang war, kein Exit Schild weit und breit.

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Und jetzt?

Ahnungslos, was wir tun sollten starren wir uns an. Keiner sagt was; solange keiner ausspricht, was gerade passiert, kann auch keiner Panik bekommen. Erst mal die Umgebung fixieren. Auf Geräusche lauschen. Bewegungen erkennen. Nichts.

Unendliche 120 Sekunden, warten wir. Eine schrecklich lange Zeit, wenn man erwartet im nächsten Moment von der Dunkelheit und dann im Anschluss von hungrigen Jaguaren überfallen zu werden. Nun ja, unendliche 120 Sekunden später hören wir auf jeden Fall etwas. Ein Pfeifen. Ein Vogel? Etwas Schlimmeres?

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Hinter dem nächsten Baumstamm bewegt sich etwas, ein Kopf guckt hervor, der Tourguide schaut uns fragend an. „Wo bleibt ihr denn? Wir gucken uns hier gerade ein paar Riesenameisen an.“ Wir gucken um den Baumstamm herum, gehen ein paar Meter weiter, Gesprächsfetzen dringen zu uns. 10 Meter weiter steht die ganze Gruppe um einen Baumstamm herum und lacht. Wir sind wohl doch nicht verloren gegangen, der Wald isoliert einfach zu gut. Wie gut, dass ich keine Angst hatte.

 Die 2 Stunden  Regenwaldtour vergehen wie im Flug, kaum haben wir dieses mystische Reich betreten, sind wir auch schon wieder draußen, ein Ast biegt sich zur Seite und schon stehen wir unvermutet wieder am Ufer.