Zwei Scarlets –Papageien- setzten sich in die Baumwipfel vor uns und liessen sich eine Zeitlang bestaunen. Ein Specht klopfte und ich entdeckte sogar zwei von ihnen auf einem kahlen Baumast. Ein Habicht vertrieb sie dann. Ein „Blackfaced Hawke“. Ab und zu flogen Grüne- oder Schwarzkopfpapageien in kleinen Grüppchen vorbei. Klammeraffen hörten wir nur, liessen sich aber nicht blicken. Letztes Mal hörten wir sogar Brüllaffen. Die leben aber im Schwemmgebiet des Amazonas, einige hundert Kilometer weiter weg. Ihr Brüllen hört man jedoch über grosse Distanzen. Der Nebel kam immer näher, so machten wir uns auf den Rückweg. Etwa 20 min Sumpfwanderung, dann ½ h Bootsfahrt. Am Flussufer hatten sie eine Holztreppe angelegt, so dass man einfach ins Boot steigen konnte. Kurz vor der Lodge tummelten sich Affen. Ich hatte die Kamera nicht parat!Auf dem Weg vom Turm zum Fluss entdeckten wir ein kleines Nagetier. Etwa so gross wie ein kleines Ferkel – hat etwas von einem Meerschweinchen. Es sei ein Agouti. Der Name sagte mir nichts, aber gesehen habe ich es.Nach dem Frühstück marschierten wir wieder los, um Neues zu entdecken. Einige schöne Bromelien, kleine Frösche oder Kröten, Spinnen und eine schlafende Tarantel, die sich im Herzen einer Ananaspflanze eingewoben hatte. Eine faustgrosse Tarantel hatten wir gesehen auf unserem Nachtspaziergang. Wir wollten nach Fröschen und Insekten suchen und haben mit der Taschenlampe die Blätter, Sträucher und Bäume abgesucht. Wir fanden fluoreszierende Pilze, einige Spinnen, Stabheuschrecken und eben Taranteln. Wir liessen die Spinne weiterschlafen.

{{g_ads}}

Wir fanden wieder ein Zimtbaum. Anders als beim ersten kauten wir auf der Rinde. Von einer Grille fand ich ihre Hülle auf einem Stengel sitzen. Sah aus wie lebendig, regte sich aber nicht. Es war drückend schwül und begann auch zu regnen. Es dauerte aber nicht lange. Zurück in der Lodge, brannte die Sonne so richtig heiss. Wir entschlossen uns im Fluss zu baden, bis es Mittagessen gab.Franziska zeigte uns wie die Huaorani kleine Taschen aus Palmblättern flechten, um Beeren  oder ähnliches zu sammeln. Ich habe es auch versucht aber es gelang mir nicht so recht. Während dessen bearbeitete Eduardo einen Holzpilz und überreichte ihn mir als Brief: „So eine gute Fischerin wie ich sei, Solle ich ihm doch meine Tricks beibringen.“ Er hatte beim fischen weniger Glück gehabt als ich. Danach demonstrierte uns Eduardo, wie die Indianer Bäume erklimmen, um z.B. einen erlegten Affen (mit dem Blasrohr) vom Baum zu holen. Dazu benutzte er Lianen (können wie Seile benützt werden), die er um die Füsse wickelte und so den Baum hochzuklettern begann. Ich schaffte keinen Zentimeter vom Boden. Auch schnitzte er einen Blasrohrpfeil. Zur Jagd wird die Spitze in Curare (Gift) getaucht und mit einem Piranhagebiss angesägt, damit das Beutetier den Pfeil nicht entfernen kann. Nach dem Mittagessen machte ich Siesta in der Hängematte. Den Hünhervögel, die sich vis à vis der Lodge niedergelassen hatten war das egal. Der Rio Teinegro führt „weisses“ Wasser. Eigentlich ist es Kaffeebraun. Alle Flüsse die aus den Andenregion kommen, führen dies „weisse“ Wasser,  Segmente, die der Fluss mitschwemmt. Hier Leben Fischarten wie Piranha, Wels, Arapaima, Gabelbart und viele Mehr. Auch der Flussdelfin und Kaimane sind hier zu Hause.In den Lagunen ist das stille Wasser dunkler, „schwarzes“ Wasser. Es entsteht durch die Blätter die hineinfallen und verrotten. Hier leben Kaimane, Piranha und andere Fische ebenfalls, aber auch Stachelrochen und Zitteraale, die auch einem Menschen gefährlich werden können. Im sumpfigen Teil leben Anakondas, die in den Lagunen jagen. In unserer Lagune hinter der Lodge lebe auch eine dieser Risenschlangen. Man höre sie ab und zu nachts, wenn sie jage, dann platsche es recht heftig. Die Lodgearbeiter gehen oft im Fluss schwimmen aber in der Lagune ist es wegen der Tierwelt untersagt.Heute hatte es recht Strömung und ich musste recht kämpfen um stehen zu bleiben.Gegen Abend begaben wir uns mit dem Holzkanu auf die Lagune. Zuerst wurde ich von einem dicken Brummer attackiert, bis ich ihn los wurde. Ein Eisvogel schlug den selben Weg ein, bis es ihm zu bunt wurde und davonflog. Es war recht heiss, aber der Tierwelt schien dies zu gefallen.