Als die Fahrt begann, lehnten wir uns an der Eisenstange, die als Reling um das Dach führte, am Ende des Busses an, und ließen uns den Fahrtwind um die Ohren pusten. Meine Sorgen um die niedrigen Äste waren unbegründet, die Straße, oder wie man das auch nennen mochte, war sehr breit, und die Bäume waren so weit entfernt, dass über uns nur der blaue Himmel war. Und ohne Äste gab es auch keine Spinnen. Mir wurde aber schnell klar, dass wir auf dem Dach keine Chance hatten, sauber am Ziel anzukommen. Das Problem dabei waren vor allem die Autos und Lastwagen, die hin und wieder vor uns auftauchten und hinter sich eine dicke Staubwolke im Gefolge hatten. Bis sie sich von uns überholen ließen, sahen wir auch schon aus wie panierte Schnitzel. Der Dreck klebte wunderbar auf der schweißnassen Haut , und ich hatte bald eine schöne Sommerbräune... Fuhren wir wieder durch eine Staubwolke, blieb uns im wahrsten Sinne des Wortes nur eines: Augen zu - und durch.

Der erste Teil der Strecke führte noch durch von Menschen kultiviertes Land, hin und wieder durchquerten wir kleine Ansiedlungen, wo uns viele Kinder zuwinkten. Danach nahm der menschliche Eingriff in die Natur merklich ab, und die Straße wurde nur noch von mehreren Öl-Pipelines eskortiert.

Nach über einer Stunde konnten wir kaum noch sitzen, wir wechselten die Positionen und legten uns auf die Gepäckplane, unter der das Gepäck im Falle eines Regens (gar nicht so selten im Regenwald), sicher und trocken aufbewahrt war. Ich lag also auf einer großen fahrenden Freilichtsonnenbank, die zudem noch sehr bequem war. Fast eine Stunde lagen wir so und ich schaute mir verträumt die schneeweißen Wölkchen am strahlend blauen Himmel an. Ab und zu, wenn der Bus anhalten musste oder sehr langsam fuhr, schaute mal ein Kopf von unten aus dem Bus herauf zu uns. Es waren dann der Günter oder der Norbert, die schauen wollten, ob wir noch da waren und sie uns bei den Hopsern durch die Schlaglöcher noch nicht verloren hatten.