(Email-Auszug aus dem Reisebericht an Familie und Freunde über meinen selbst organisierten Forschungs-, Kongress- und Urlaubsaufenthalt auf den Galápagos-Inseln – Juli und August 2009; Die Bilder sind nicht beschriftet, da sie für sich selbst sprechen, Copyright: bevor Bilder und Text (weiter-) verwendet werden, bitte E-Mail an mich, danke)

 „Huhu ihr Lieben!
Wie geht’s euch denn? Hoffe allerallerbestens!
 
Sorry dass ich nicht gleich allen und ausführlich zurückgemailt, bin aber erst gestern vom Boot gestiegen und hab nun wieder festen Boden unter den Füßen – na ja, fest ist anders…es schwankt alles noch kräftigst, hab mich heute Morgen sogar in die Dusche gelegt vor lauter Schwanken, autsch! Aber nach fast zwei Wochen Boot war das ja klar.
Sind eigentlich meine Postkarten inzwischen angekommen? So wie hier der Briefkasten aussah dachte ich, ich frag besser noch mal nach!
 
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Sitze im Moment in einem gemütlichen Café, mache gerade eine Stunde Mittagspause und schreibe so lange diese Zeilen an euch – müsste ja eigentlich arbeiten heute, aber hab total vergessen, dass heute ecuadorianischer Unabhängigkeitstag gefeiert wird – alles komplett dicht – inklusive Büro – ..macht aber nix, hab ja mein Schlepptop und arbeite eben vom Cafe aus: Netter Kellner und leckerer Saft (Mora..die Brombeere – eine eingeschleppte, invasive Art – so trag ich gleich noch dazu bei, dass diese sich nicht so stark ausbreiten und die heimische Flora verdrängen).
 
Was gibt’s neues hier? Ach ja! Hatte letzte Woche schon meinen ersten Unfall:  bin - jetzt haltet euch fest – beim Geld abheben über einen PELIKAN gestolpert, der sich hinter mir am Geldautomaten angestellt hatte! Also so was ist mir echt noch nie passiert! Hab mich halb tot gelacht – und der Pelikan war richtig stinkig und hat mit seinem Schnabel nach mir gehackt..
Seit ich hier bin und an jeder Ecke unglaubliche Sachen entdecke - angefangen von Darwinfinken die Werkzeug benutzen um Insekten aus Astlöchern zu pulen über Fregattvögel, Pelikane, Seelöwen, Rote Krabben,.. – macht mein Herz gewaltige Sprünge vor lauter Freude! Muss mich echt zusammenreißen dass ich nicht in jeden Busch springe der raschelt und auf die Bäume klettere oder mich gleich ins Meer stürze...sehr verlockend! Das ist echt unbeschreiblich hier! Und das genialste: Vor der Charles Darwin Research Station (in der ich die nächsten Wochen weiterhin arbeiten werde) hab ich schon Weißspitzenriffhaie gesehen - da werd ich morgen mal zum Schnorcheln reinhüpfen! Mann! Freu ich mich!
Was Darwin allerdings sagen würde wenn er „seine“ Finken Toritos mit Salsa von den Tellern der Touristen essen sieht?! Es scheint fast so als wäre das der nächste Evolutionsschritt: Vom Darwin Finken zum Torito Finken..

Mensch und Tier scheinen hier Hand in Hand zu leben – habe noch nie irgendwo anders eine so zahme Tierwelt – sowohl unter als auch über Wasser – erlebt! Und es ist echt keine große Kunst – die tollsten Tiermotive einzufangen, die scheinen hier förmlich alle vor der Kamera zu posieren!