Bald sassen wir im Flieger und waren nach gut 2 Stunden in Madrid, das uns mit einem grossen, supermodernen neuen Flughafen empfing. Dort war Frühsport angesagt, denn wir mussten weite Wege laufen und noch mit der S-Bahn innerhalb des Flughafengeländes fahren, um unseren Flugsteig für den Flug nach Quito zu finden. Aber um 12.00 Uhr sassen wir doch glücklich in unserem Flieger, der uns 8.741 km weit nach Quito tragen sollte. Dort ist es jetzt morgens 5.00 Uhr, d.h. die Zeitverschiebung zu Europa beträgt minus 7 Stunden. Mit 30 Minuten Verspätung starteten wir dann tatsächlich und bekamen bald ein essbares Mittagessen. Danach bestehen die nicht gerade freundlichen und auch nicht sehr attraktiven Stewardessen darauf, dass wir alle Fenster verdunkeln. Sie verdonnern uns einfach zur Siesta. Na gut, faul sind wir ja inzwischen auch geworden. Und so dämmern wir halt vor uns hin. Es sind etliche Kinder an Bord. Die meisten sind ruhig, aber manche auch sehr lebendig, aber keines schreit.

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Die Stunden ziehen sich hin wie Kaugummi. Seit Stunden schon fliegen wir über die riesige Wasserfläche des schier endlosen Atlantiks und werden erst über Kolumbien wieder Festland unter uns haben. Insgesamt dauert der Flug von Madrid nach Quito 11 Stunden, die wollen abgesessen sein. Ich kann im Flugzeug nicht schlafen, höchstens duseln. Der Service der Iberia ist ja legendär schlecht, und in der Tat wird uns während der nach dem Mittagessen folgenden 8 Stunden weder etwas zu trinken noch zu essen angeboten. Wer partout etwas haben möchte, muss durch den ganzen Flieger ins hinterste Eck laufen und darum bitten. Als wir schliesslich wieder Land unter uns sehen – wir fliegen jetzt über den Amazonas-Regenwald – raffen sich die Stewardessen tatsächlich auf und servieren uns einen passablen Imbiss.

 Inzwischen haben wir unsere Uhren um sieben Stunden zurückgestellt und landen um 16.30 Uhr Ortszeit in Quito, der höchstgelegenen Hauptstadt der Welt, die uns mit 21° und einem Mix aus Sonne und Wolken auf 2.880 Höhenmetern empfängt. Wir sind ziemlich geschafft und froh, dass wir die lange Anreise hinter uns haben. Im Flughafengebäude wartet unser Reiseleiter Josef auf uns, ein ca. 50jähriger grosser, rundbäuchiger Mann mit einer rotblonden wallenden Engelsmähne und Ohrring, seines Zeichens studierter Archäologe und Historiker, der als selbstständiger Reiseleiter von Rotel engagiert wurde. Flott geht es mit zwei Kleinbussen ca. 15 Minuten zu unserem Hotel Savoy Inn, wo unser kombiniertes Rotel schon auf uns wartet. Erst dort ist unsere Gruppe komplett versammelt, und es sind insgesamt 14 Reisende, 9 Frauen und 5 Männer in einem ausgewogenen Altersverhältnis. Zwischen 32 und ca. 70 Jahren ist alles vertreten. 3 Pärchen sind dabei, alle anderen sind solo erschienen.