Marion rief mich an berichtete detailliert von der restlichen Woche in Ecuador und auf Galapagos. Die Gruppe ist noch einen Tag im Cotopaxi-Nationalpark gewesen, und der neue Reiseleiter hatte nur gesagt, dass man eine winddichte Jacke mitnehmen sollte. Dabei sind sie auf 4.500 m hoch gefahren, wo es logischerweise sehr kalt war. Es war angekündigt worden, dass man auf einer Hütte zu Mittag essen könne. Dass diese Hütte aber 4.800 m hoch liegt und man 300 Höhenmeter auf rutschigem Lavagrus hoch laufen muss in dieser dünnen Luft, hatte keiner gesagt. Also ist die Gruppe dünn bekleidet bei heftigem Schneetreiben diese 300 m hoch gekraxelt und kam fix und fertig an der Hütte an, die sich bereits im Schneefeld des Vulkangipfels befindet. Anstatt Mittagessen gab es dort eine wässrige Suppe, weil man in dieser Höhe nicht viel feste Nahrung zu sich nehmen soll, wie gesagt wurde. Die Gruppe war verfroren und stinksauer. Als aber der Schnee aufhörte, war die Sicht wohl traumhaft schön.

 Das Boot auf den Galapagos-Inseln war klein, schwarz und alt. Es war sinnigerweise eine Piratenflagge gehisst. Ursprünglich war es für 8 Leute gebaut worden, inzwischen hatte man das Schiffchen umgebaut und 12 kleine Kabinen eingerichtet, alle entsprechend eng. Marion und Ute, die zwei kräftigsten Frauen, bekamen die kleinste Kabine am Ende des Bootes direkt neben dem Motor mit dem Dieselgestank und unter dem Steuerrad. Es gab eine Minidusche, deren Strahl direkt auf den Lokus fiel.

Das Essen an Bord war wohl hervorragend, davon waren alle begeistert. Aber dann kam die erste Nacht an Bord und damit auch die erste Nachtfahrt zur nächsten Insel, die anstatt der angekündigten 5 in der Tat 9 Stunden dauerte. Der Seegang war heftig, das Boot schaukelte und rollte und sprang, dass auch der letzte der Gruppe über der Reling hing. Der Reiseleiter stand an Deck und pfiff ironischerweise ein Liedchen derweil. Alle waren seekrank und niemand hat in dieser Nacht auch nur eine Minute geschlafen. Total fertig kamen sie dann am Morgen auf der nächsten Insel an. Nicht ganz so dramatisch wie in der ersten Nacht waren dann die weiteren Fahrten von Insel zu Insel. Aber alle waren dann  froh über den Rückflug nach Quito bzw. weiter nach Deutschland.

 Die Tierwelt von Galapagos muss in der Tat sehr beeindruckend sein. Marion war davon sehr angetan. Aber die Begleitumstände waren wohl alles andere als schön. Sie wird bald das Negative vergessen und es dann halten wie ich, dass sie sich nur noch an das Besondere und Schöne dieser Reise zurück erinnert.

Diese Reise wurde organisiert vom Reisebüro Colibri. Katalogbestellung hier: