Ich klettere auf die Plattform über dem Fahrerhaus und habe einen herrlich freien Rundumblick auf die endlose Landschaft. Wasserflächen und grüne Inseln ziehen sich bis zum Horizont und glitzern in der jetzt tiefstehenden Sonne wunderschön. Tausende von Rindern kommen uns in einem endlosen Strom entgegen und muhen ganz ungewohnt tief und laut. Es hört sich ganz anders an als die Laute unserer heimischen Kühe. Ich stehe und staune und bin total begeistert und fasziniert von diesem Schauspiel.
 
 
 
 
In der Ferne hat Cilfredo anscheinend einen grossen Ameisenbär gesichtet, aber es ist schon fast dunkel und das Tier viel zu weit weg, so dass wir ihn nicht sehen können. Aber dies war tatsächlich der einzige Ameisenbär, der uns auf der Reise begegnet ist. Mich schmerzte das nicht sehr, hatte ich doch letztes Jahr im Pantanal so viele Ameisenbären ganz nah erleben dürfen.

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Die Sonne geht feuerrot und fast kitschig schön unter. Dann holpern und rumpeln wir ziemlich flott zurück in der Hoffnung, dass uns der Fahrtwind die Schwärme von Moskitos ein bisschen vom Leibe hält, die nun über uns herfallen. Es ist grauenhaft, in welchen Unmengen die Biester sich schlagartig auf uns stürzen. Sie übertragen hier zwar keine Malaria, sind aber dennoch eine wahre Plage. Sobald es aber richtig dunkel ist, werden ihre Angriffe erträglicher. Nun haben viele Glühwürmchen ihren Auftritt und schweben und gaukeln zwischen den Büschen umher. Die gab es früher auch mal bei uns, aber ich kann mich nicht erinnern, wann ich hier zum letzten mal Glühwürmchen gesehen habe.