Begleitet von Aras, etlichen anderen Vogelarten und den tobenden Stimmen der Brüllaffen, die durch den Dschungel ziehen, geht es weiter hinein in den Küstenwald. Zum Glück gibt es genug Ablenkung, so dass die tropische Hitze und das Gewicht des Rucksacks leicht vernachlässigt werden kann. Zieht nicht gerade ein Nasenbär entlang des Weges, schaut gerade kein Waschbär durch das Geäst auf der Suche nach etwas Essbaren, findet sich zumindest stets eine Bande einer der hier lebenden vier Affenarten (Weißgesicht- Kapuzineraffe, Geoffrey-Klammeraffe, Mantelbrüllaffe) in den Bäumen. Die Tierwelt ist noch in Ordnung. Es ist gibt viel zu entdecken und zu beobachten. Auch wenn das Meiste wohl auch bei sehr genauem Hinsehen im Verborgenen bleibt. Wie viele giftige Schlangen und Spinnen uns in Wirklichkeit am Wegesrand begegneten, werd ich wohl nie herausfinden. Aber man muss ja nicht alles wissen. Und es gibt ohnehin genug zu sehen, was nicht mit einem tödlichen Biss enden kann.

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Nachdem uns der Weg über einige Kletterpartien und kleinere Flussüberquerungen immer weiter in den Dschungel führte, heißt es nun wieder Strand, Sand und Felsen. Kilometerweiter Strand ohne Fußspuren. Das ist das Paradies. Genau dieser Ausblick faszinierte mich schon bei den Reisevorbereitungen. Ein Foto zeigte genau hier einen Jaguar samt Jungtier beim Umhergehen in der Dämmerung. Das Bild ist endlich Realität geworden. Auch wenn sich momentan kein Jaguar blicken lässt, das Wissen um seine Anwesenheit erzeugt schon ein besonderes Gefühl. Und damit klettert es sich schon leichter über die spitzen Felsen, die zur nächsten Bucht führen. Dank der zuvor noch besorgten Gummistiefel ist auch diese Erschwernis kein wirkliches Problem. Ein sicherer Halt ist gegeben. Auch wenn der Schritt mit Vorsicht gesetzt werden muss. Eine größere Verletzung bedeutet eine mindestens vierstündige Wanderung alleine zur nächstens Station. Abgesehen von der doppelten Zeit die der Verletzte auf die Hilfe warten müsste - wahrscheinlich in der Dunkelheit. Aber man muss ja nicht von dem Schlimmsten ausgehen. Mit etwas Achtsamkeit wird auch diese Hürde locker genommen. Die Geier die sich wohl schon am Strand auf dumme Touristen gefreut haben, müssen sich ein anderes Opfer suchen. Eine wirklich seltsame Begegnung.
Die letzte Etappe für heute liegt nun vor uns. Ein letztes Stück geht es den Strand entlang. Da unsere Wasservorräte langsam zu neige gehen, ist dies auch nicht wirklich schlecht. Die Hitze strengt an. Der Durst wird immer größer. Die Zeit im Hinterkopf, müssen die letzten Kräfte nun noch einmal genutzt werden. Am Ende des Horizonts lässt sich schon der Rio Claro entdecken. Es scheint alles zu funktionieren. Je näher wir kommen umso sicherer wird es. Es ist noch kein reißender Fluss entstanden.