Costa Rica Reisebericht:
"Pura Vida" in Costa Rica

Wir haben uns im letzten Januar zweieinhalb Wochen freigenommen, um uns endlich unseren Traum eines Costa Rica Urlaubs zu erfüllen. Zwei Jahre haben wir eifrig gespart und wir, das heißt mein Mann, mein 25-jähriger Sohn, seine Verlobte und ich machten uns auf in die Tropen. Wir hatten eine Doku im Fernsehen über Costa Rica gesehen und erwarteten uns viel von dem Trip. Auch die Urlaubskataloge und das Internet versprachen viel. Bislang haben wir unseren Urlaub meist in Europa verbracht. Dort hat es uns vor allem die Region um den Gardasee angetan, die sehr vielseitig ist. Doch dieses Jahr wollten wir eine andere Kultur und andere Sehenswürdigkeiten sehen, als jene in Italien die uns schon sehr vertraut waren. Aber wir werden in Zukunft bestimmt auch wieder einen Urlaub am Gardasee verbringen, da der größte See Italiens von Deutschland aus auch einfach schnell zu erreichen ist und vieles zu bieten hat.

Wir wählten den Januar als Reisemonat, da dann in Costa Rica Trockenzeit war. So war uns die Sonne relativ sicher und auch Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad. Die Vegetation ist im Januar noch grün von der davor liegenden Regenzeit und es sind auch noch nicht ganz so viel Urlauber unterwegs. Ganz viele Abenteuertouristen bereisen das Land auf eigene Faust. Costa Rica bietet mit vielen Naturschauspielen, Naturparks und Abenteuersportangeboten eine vielfältige Auswahl um die Freizeit zu verbringen. In Costa Rica findet man eine ideale Kombination aus paradiesischen Landschaften, Naturwundern, Sehenswürdigkeiten, Sportangeboten und Entspannungsurlaub. Tolle Wassersportgebiete bieten Faszination pur, vor allem auch die Tauchreviere zeigen eine atemberaubend schöne Unterwasserwelt.

Costa Rica heißt reiche Küste und das ist sie wirklich. Es ist das grünste Land des mittelamerikanischen Gebiets. Flora und Fauna haben einen unwahrscheinlichen Artenreichtum. Das Land ist in seinem Gebiet das reichste Land. Vor allem achtet man sehr intensiv auf die Nachhaltigkeit, um die Schönheit des Landes zu erhalten. 90 % der Energie kommen aus erneuerbaren Energiequellen. Costa Rica ist reich an Flüssen, an Vulkanen, an Touristen. Dieses Paradies hatten wir uns also ausgesucht und uns gut vorbereitet. Wir fanden schnell heraus, dass die Menschen in Costa Rica das Leben einfach genießen - "Pura Vida". Wir fanden souveräne, freundliche, fröhliche und unwahrscheinlich bemühte Gastgeber vor.

Einen Abenteuerurlaub machen trauten wir uns nicht. Wir buchten übers Internet unsere Reise, gleich mit allem Drum und Dran. Man empfahl uns nur einige Highlights auszusuchen, damit wir die Zielorte auch voll genießen könnten. Also planten wir jeweils ein paar Tage ein. " Pura Vida" wollten auch wir uns zum Motto machen und den Urlaub nicht als Stress, sondern als Erholung genießen. Wir kamen mit dem Flieger in der quirligen und etwas chaotischen Hauptstadt des Landes an - San José. Drei Tage blieben wir dort. Wir erholten uns erst einmal vom Flug und bummelten im Anschluss durch die gemütliche Fußgängerzone. Danach schauten wir uns das schönste Gebäude der Stadt an - das Nationaltheater mit seiner gotischen Bauweise. Schön ist die Stadt ja nicht, aber lebendig und interessant. Am nächsten Tag schauten wir uns das Nationalmuseum an. Bald freuten wir uns schon auf das nächste Ziel.

Mit dem Shuttle Bus fuhren wir weiter nach Puerto Viejo. Auf der Fahrt waren wir beeindruckt von der weitläufigen Natur, den idyllischen und unwahrscheinlich stillen Dörfern und den sich einprägenden Kulissen. Einfach atemberaubend. Puerto Viejo war einmal ein beschauliches Fischerdorf gewesen direkt an der Karibikküste, ausgestattet mit wundervoll weißen und einsamen Sandstränden. Der Tourismus hatte es aber zu einem quirligen Ort gemacht. Welch ein Anblick. Korallenriffs, bunte Hütten und Reggaebars erinnerten an den Charme von Jamaika. Hier liegt eins der wunderschönsten Surfreviere in der Karibik. Auch ein toller Jachthafen lädt zum Bummel ein. Diese Bilderbuchstrände begeisterten uns alle vier. Mein Mann hatte schon immer von einem Palmenstrand am türkisblauen Meer mit leichtem Wellengang geträumt. Wir genossen 5 Tage am Punta Uva, einem einsamen und herrlich gelegenen Sandstrand. In einem kleinen landestypischen Reggaedorf wohnten wir und nutzten die Zeit zu surfen. Das war einfach phänomenal in der umliegenden Landschaft.

Mit dem Mietwagen ging es dann nach einigen Tagen nach La Fortuna. Das kleine Städtchen liegt im Norden von Costa Rica und ist die Heimat eines der aktivsten Vulkane des Landes, dem Arenal. Wer nach Costa Rica fährt, muss auch einen der unzähligen noch aktiven Vulkane gesehen haben, davon gibt es über 100 Aktive. Wir blieben 4 Tage im Volcano Lodge. Von der Hotelterrasse aus konnten wir direkt auf das Naturspektakel schauen. Der Arenal spuckt täglich - rund um die Uhr - Gestein, Asche und Lava. In der Nacht sieht man leuchtende rotgelbe Streifen den 1633 Meter hohen Berg hinunterlaufen, die Lavamassen suchen sich ihren Weg. Der Arenal gehört zur Kordillere Volcanica de Guanacaste, einer der beiden aktiven vulkanischen Gebirgsketten. Die Menschen, die dort Leben gehen damit ganz normal um. Sie kennen es nicht anders. Uns war schon etwas mulmig zumute. Rundherum die herrliche tropische Landschaft und mittendrin dieses Lava spuckende imposante Monstrum. Der Arenal liegt in einem Nationalpark. Den See am Arenal haben wir uns am nächsten Tag auch angeschaut und eine kleine Wanderung in der herrlichen Landschaft unternommen. Am dritten Tag machten wir eine Canopy Tour. Es gibt dort 100 Meter lange Slides, die in 30 Meter Höhe hängen. Wir wagten es. Wir sahen unter uns die atemberaubende Natur und genossen den ansteigenden Adrenalinspiegel, der in manchem Schrei Ausdruck fand. So etwas bekommt man sicherlich nicht oft zu sehen. Nach den erlebnisreichen Ausflügen tagsüber konnten wir abends in der Eco Therme entspannen. Wir schauten uns noch die faszinierenden Hanging Bridges im Regenwald an und machten die bezaubernde Chocolate Tour, mal was ohne Nervenkitzel. In Costa Rica gibt es eine tolle Schokoladenkultur und riesige Produktionsstätten. Die Besichtigung war hochinteressant und die Kostproben waren einfach himmlisch.

Wir hatten eine gute Entscheidung getroffen, als wir uns nur wenige Ziele vornahmen. Hier gibt es so unendlich viele Eindrücke zu verarbeiten. Wir hatten so genug Zeit mit dem Mietwagen die vielen interessanten Angebote zu nutzen. Und abends genossen wir die Gemütlichkeit unseres Hotels mit all den schönen Annehmlichkeiten und der guten Gastronomie. Wir fuhren weiter zum Campen in den Corcovado Nationalpark. Hier erwartete uns die gigantische und atemberaubende Artenvielfalt dieses Landes. Es gibt in Costa Rica über 500.000 Tiere und Pflanzen zu bestaunen. Hier erlebt man wirklich Natur pur. Nirgendwo ist man so dicht dran an so einem Artenreichtum. Unser Führer zeigte uns wundervolle Gegenden und wir beobachteten lustige Äffchen, die Symboltiere des Landes - die Tukane - und eine wahnsinnige Vielfalt an Vögeln. Egal wohin man schaute, es war einfach faszinierend. Die Spider Monkeys beeindruckten uns enorm, aber auch die verschiedenen Schlangen und Krokodile. Morgens um 4:30 hieß es aufstehen, um die Tiere in ihrem natürlichen Umfeld zu beobachten. Das frühe Aufstehen lohnte sich. Es war eine tolle Erfahrung in dem komfortabel ausgestatteten Zeltcamp direkt im Regenwald zu übernachten. Der Corcovado ist einer der ursprünglichsten Parks in Costa Rico. Wir sahen unzählige Säugetiere, Amphibien, Vögel und Reptilien in der Landschaft aus Sumpf, Bergen und Regenwald. Wir waren beeindruckt von imposanten Wasserfällen und reißenden Flüssen. Aber auch einsame Strände fanden wir vor, wo wir ausgiebig baden konnten. Zum Abschluss machten wir eine atemberaubende Fahrt über den fantastischen Rio Sierpe.

Leider war unsere Zeit zu schnell zu Ende und es hieß Abschied nehmen. Der Rückflug nach Hause fiel uns allen schwer und wir nahmen uns vor, wieder zu sparen und noch einmal wiederzukommen. Hier gibt es noch so viele Parks, Vulkane, Sehenswürdigkeiten und Wassersportabenteuer, dass es sich lohnen wird. Wir können jedem einen Urlaub in Costa Rica ans Herz leben. Es gab so viele Eindrücke zu verarbeiten, dass wir heute noch oft beim Bilderanschauen intensiv über die Zeit sprechen.