Ganz entgegen meiner Erwartung ging tatsächlich alles glatt.  Mein LH-Flug nach London startete, und sogar püntklich, trotz Pilotenstreik diesen Montag (22.2.2010). In London dann ein routinemässiger Sprengstoffcheck meines Rucksacks, und dingelingelingeling, der Alarm geht los! Die Kontrolleurin lächelt verschämt; sie sei neu hier, murmelt sie. Prüft nochmal, wieder Alarm. Ihr Kollege kommt, und nimmt die Sache fachmännisch in die Hand. Und, dingelingelingeling, schrillt es wieder. Also haben sie mich gründlich gefilzt, aber natürlich keinen Sprengstoff gefunden... Etwa 20 Stunden später weile ich im 2-Sterne "Uncle Billy’s Kona Bay" Hotel, auf Hawaii (Big Island), wo ich mir den Upgrade in die vierte Etage gönnte, mit "partiellem Meerblick", wie es hiess. Tatsächlich ist er sehr partiell, aber die Palmen im Vordergrund sind auch  nicht zu verachten.
 
Kona ist ein charmantes kleines Örtchen; manchmal Sandstrand, manchmal Lavafelsen, an denen die weisse Gischt in alle Richtungen spritzt, viele Palmen, zahlreiche Restaurants und Kneipen, ... - oder, wie es von den T-Shirts in den Souvenirläden prangt: "Kona. A drinking town with a fishing problem".
 
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Hier ist Walsaison, und in den Buchten wimmelt es von Walen. Zweimal sind wir mit Boot fast auf Kollisionskurs. Dann wedelt uns nur noch die riesige Schwanzflosse einmal entgegen, bevor der Wal auf Tauchstation geht. Und dann sind da die ganzen Delfine! Manchmal hundert oder mehr von ihnen in einer Bucht, mischen sie sich in der Früh unter die Schnorchler. Für die Tiere ist der Spass umsonst, die Touris zahlen 50-100 Dollar pro Tour. (Wer gerade auf dem Weg nach Big Island ist: in der Pawai-Bucht tummeln sich morgens zur Zeit die meisten Delfine).
 
Zwanzig Meilen die Kona-Küste herunter gelangt man zur herrlichen Kealakekua Bay, wo das Wasser besonders klar und ruhig ist. Der Meeresboden ist uebersät mit Korallen, und hunderte bunter Fische schwimmen durch die Gegend.  Die Vielfalt an Formen und Farben nimmt kein Ende, und bei jedem besonders bunten passiert's mir wieder: "Wow-wow-wub-blub-blub" endet jeder begeisterte Ausruf in einem Aushusten von Salzwasser. Mit Schnorchel im Mund ist man besser Stille. Nur der Humuhumunukunukuapuaa macht sich rar in der Bucht; der Hawaiianische Staatsfisch. Einmal tief Luft holen, lieber Leser, und nachsprechen: Humu-humu-nuku-nuku-a-puaa. Ist gar nicht schwer. Über der Bucht thront das Captain Cook Monument. Just an dieser Stelle wurde der berühmte Kapitän und Entdecker 1779 von Einheimischen getötet und, so heisst es, verspeisst. Die Briten bekamen nur noch ein paar Knochen von ihrem Helden zurückgeschickt.