Der anschliessende Abstieg bis zum Gate streckte sich enorm. Unsere „Verletzungen“ machten sich erst jetzt so richtig bemerkbar. Mein rechtes Knie und mein linker Knöchel schmerzten ziemlich. Noch schlimmer war es bei Israel Hands, weil sich durch das stetige Bergabrutschen an den Nägeln der großen Zehen Blasen gebildet hatten. Leider hatten die Träger unseren Medizinbeutel im Gepäck, aber wenigsten konnten wir uns unterwegs noch ein Pflaster von anderen Wanderern borgen. Auf der Hälfte des Wegs zog Israel Hands die Schuhe aus und bastelte sich aus Trinitys Einlegesohlen und seinen Schnürsenkeln ein Paar Sandalen. Gegen 14.00 Uhr erreichten wir den Ausgang. Am Gate bekamen wir Urkunden und stiegen in den Bus. Irgendwo dazwischen hat Israel Hands dann noch seinen Wanderstock vergessen. Auf dem Weg zum Hotel stoppten wir kurz am Supermarkt und kauften Bier, Cola und „richtiges“ Wasser. Ein Six-Pack Bier gab es noch für die Träger, wofür die Jungs echt dankbar waren. Der Führer ging leer aus. Im Hotel hatten sie noch unseren Triple-Raum frei. Die Klamotten aus den Seesäcken der Träger und alle Ausrüstungsgegenstände schmissen wir ins Bad. Es war alles staubig. Selbst die Sachen, die wir nicht im Hotel waschen lassen wollten, mussten einmal abgeduscht werden. Natürlich stiegen auch wir alle unter die Dusche, um den Dreck loszuwerden. Trinity ging gleich im Hotel zum Friseur. Die Klamotten wurden dann überall im Garten des Hotels zum Trocknen aufgehängt. Abends aßen wir im Hotel – wir hatten uns sooooooo sehr auf Hamburger gefreut – aber weil das Hotel voll war, gab es Buffet zum Festpreis.

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Am Anfang wurde Suppe serviert, wobei die Bedienung einige Spritze auf Israel Hands nacktes Knie goß und ihn danach warnte, dass sie wirklich heiß sei. Das Essen war nicht besonders lecker, und unsere Körper schienen normale Essensmengen auch nicht mehr gewöhnt zu sein.

Die Kili-Besteigung war das anstrengendste, was wir je gemacht haben. Am schlimmsten waren die kalten Nächte im Zelt und nicht das eigentliche Wandern. Fehlendes Duschen ist schlimmer als Klettern. Wir hatten großes Glück mit dem Wetter, weil immer die Sonne schien und selbst die Etappen im Wald, wo es häufig regnet, trocken waren. So hatten wir nicht mit nassen und kalten Klamotten zu kämpfen. Die Besteigung am Tag war auch eine gute Idee – in der kalten Nacht hätten wir womöglich weniger Ansporn gehabt weiterzugehen. Die Ausrüstung war genau richtig. Wir waren froh, nicht übermäßig viel teures Zeug gekauft zu haben, weil das schlichtweg nicht nötig war.