Bei Männern wird Beschneidung praktiziert. Die Jungen werden alle 7 bis 15 Jahre zu einer Altersklasse zusammengefasst und dann gemeinsam beschnitten, was mit einem großen Fest gefeiert wird. Dadurch variiert das Lebensalter in einer Altersklasse erheblich. Die Mutter rasiert für das Beschneidungsritual ihrem Sohn zunächst den Schädel kahl. Stammesmitglieder hängen dem jungen Mann die zeremonielle Olaibatak, eine schwarze Robe, um. Die ganze Nacht über tanzen und singen die morani das Beschneidungslied (lebarta) zu Ehren der neuen Mitglieder. Am Morgen kommt der Beschneider, der den Jungen erst Milch über den Kopf gießt und dann ohne Betäubung und mit einem normalen Messer und ohne weitere hygienische Maßnahmen die Vorhaut abtrennt. Dabei dürfen die Jungen keinerlei Anzeichen von Schmerz zeigen – der Vater würde ihnen sonst die versprochenen Rinder nicht schenken und Schande läge über der Familie. Die dann angewandte Asche soll desinfizierend wirken – was aber keinesfalls oft schwere Infektionen verhindert, sondern eher noch auslöst.
Nach der Beschneidung preisen Frauen den neuen Krieger mit Lied und Tanz. Einige Tage später können die Jungen schon wieder auf Vogeljagd gehen. Möglichst viele ausgestopfte Vögel werden an einem Kopfring befestigt und steigern das Ansehen bei den jungen Frauen.
 
Bei den Massai haben die Frauen hohes Ansehen und viele Mitspracherechte.
Trotzdem wird bei Frauen Genitalverstümmelung praktiziert. Die Mädchen, die dabei allerdings schreien dürfen, werden von älteren Frauen beschnitten. Bei der Geburt schreien Massai-Frauen keinesfalls, was ihnen in Gebieten, wo sie mit anderen Ethnien überlappen, wie z.B. im Städtchen Kilgoris mit den Kisiis und gemeinsam im Kreißsaal des Hospitals liegen, den heimlichen Vorwurf einbringt, herzlos zu sein. Die Massai-Frauen halten dagegen die Kisii-Frauen für "Waschlappen".
 
Mit etwa 35 Jahren wechseln die morani in einem großen Zeremoniell in die Altersklasse der Senioren über. Dieser Ältestenrat regelt alle Angelegenheiten des Stammes, da es keine Häuptlinge gibt.