Dhaka. Das heißt 'zigtausend buntbemalter und messingverzierter Fahrradrikschas, etliche konkurrierende Motorrikschas und vor allem Menschengewimmel. Eigentlich wollte ich einige Sehenswürdigkeiten anschauen, kam jedoch in den schmalen, verstopften Gassen der Altstadt kaum vorwärts. Ein Heer von Trägern und Ochsenkarren bewegte die verschiedensten Lasten; besonders im Bereich des pulsierenden Hafens. Ziellos ließ ich mich treiben, vorbei an Baustellen mit wacklig anmutenden Bambusgerüsten, vorbei an schummrigen Werkstätten, in denen Kinder durch diverse Arbeiten zum Familienunterhalt beitrugen. Wann immer ich stoppte, blieben etwa 30 Andere auch stehen und sahen mich neugierig an.

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Es fand sich rasch jemand, der ein paar Brocken Englisch konnte und Fragen und Antworten beider Seiten übersetzte. So auch in einer Markthalle mit Ananas- und Bananenverkäufern: An den ersten beiden Ständen kam ich noch vorbei, am dritten wurde ich von Abdul abgefangen und bekam lachend eine Banane in die Hand gedrückt. Mir wurde bedeutet, sie direkt zu verspeisen. Ich tat dies und lobte den intensiven Geschmack, woraufhin ich eine weitere zum Sofortessen erhielt. Das ließen die Standnachbarn nicht auf sich sitzen und überhäuften mich nun ebenfalls mit Bananen, so daß ich innerhalb kurzer Zeit sieben aß und zwölf weitere mitbekam. Da eine Bezahlung rigoros abgelehnt wurde, konnte ich mich nur mit einem Photo revanchieren. Ich schämte mich, daß ich als vermutlich 'steinreich' Geltender in einem der ärmsten Länder so beschenkt wurde.

Schwer vorstellbar, daß ein Bengale in Deutschland so herzlich empfangen und wie selbstverständlich eingeladen würde. Oder?