Noch mit den Gedanken bei diesem wunderschönen und einmaligen Erlebnis traten wir ganz still den Marsch nach unten an und wurden von dem gelegentlichen gurren und schnattern einiger Vögel begleitet. Der Abstieg ging trotz Dunkelheit überraschenderweise relativ zügig vonstatten. Und auch wenn einige „Aua-Laute“ durch die Nacht hallten- durch mein geeignetes Schuhwerk verursacht- ohne grössere erwähnenswerten Blessuren. Wir mussten noch ein ganzes Stück, auf angelegten mit kleinen Steinen befestigten Wegen, zu unserem heutigen Schlafplatz am Strand gehen. Überall hörte man es rascheln und in der Umgebung konnte man die Schatten der kleinen Vulkanhügel sehen, welche nur durch das Mondlicht beschienen, groteske Formen annahmen. Um ehrlich zu sein, ich war froh die Nacht hier nicht alleine verbringen zu müssen. Hin und wieder kreuzten vereinzelt Fledermäuse den Weg oder flogen über unsere Köpfe hinweg, bis wir schliesslich nach circa einer halben Stunde gemütlichem Wandertempo die Bucht erreicht hatten.
 
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Alles lag noch so da, wie wir es verlassen hatten. Und so machten wir es uns auf den mitgebrachten Decken im Steinkreis gemütlich und fingen an, genüsslich unsere mitgebrachten Kekse und Brote zu verspeisen, während wir über Gott und die Welt sprachen und die Grillen durch ihr zirpen ihren Teil dazu beitrugen. Direkt gegenüber unserer Bucht in einigen Kilometern Entfernung lag unser Hotel das Riu Oliva Beach, hell erleuchtet am sonst dunklen Sandstrand. Wir hatten jegliches Gefühl für Zeit verloren, lagen gefühlte Stunden auf dem Rücken und schauten -bis wir langsam einschliefen- in den wunderschönen glänzenden Sternenhimmel, der voller Diamanten schien und zählten die Sternschnuppen. Ich habe bisher noch nie einen so schönen und klaren Sternenhimmel gesehen wie auf der Insel Lobos und kann diesen daher nur jedem weiterempfehlen.
Man muss dazu sagen, dass ich trotz den Bemühungen meines Freundes, welche aus positivem Zureden bestanden, einige Ängste bezüglich unserer achtbeinigen Freunde ausstehen musste. Den, Spinnen! Nicht gerade meine erste Wahl bei den möglichen Schlafgefährten, aber da werden mich wohl einige Frauen verstehen. Daher war es alles in allem eine doch eher unruhige Nacht für mich, weil ich bei jeder Stechmücke gleich eine Invasion der Spinnen auf mir vermutete und dementsprechend von meinem Schlaflager hochfuhr und wild um mich fuchtelte- zum Glück sah mich niemand dabei.
Morgens um vier wachte ich wieder einmal aus meinem unruhigen Schlaf auf und ich hörte immer wieder leise, dumpfe Geräusche ganz dich neben uns, welche immer nur kurz auftraten. Ganz vorsichtig hob ich meinen Kopf über die niedere Steinmauer unseres Schlafplatzes und was ich sah, werde ich wohl nie vergessen.