Wir haben prima geschlafen und werden von vielen Vogelstimmen geweckt. Schon vor 7.00 Uhr sehen wir im Camp-Gelände Sifakas, und sie springen tanzend durch den roten Staub zum nächsten Baum. Das sieht so lustig und elegant aus, daß alle zusammenlaufen und begeistert zuschauen. Auch die Kattas turnen herum und warten sehnlichst auf die Sonne. Die Kattas sind als Sonnenanbeter bekannt. Sobald die Sonne ihre wärmenden Strahlen schickt, sitzen die Kattas mit ausgebreiteten Armen auf dem Boden, um nur ja jeden Sonnenstrahl einzufangen und sich aufzuwärmen nach der kühlen Nacht. Es sieht witzig aus, wenn sie da zu 15 oder mehr Tieren nebeneinander mit ausgebreiteten Armen in der Sonne sitzen. Wir fotografieren wieder endlos und können uns gar nicht losreissen. Sie sind hungrig am Morgen und riechen die Bananen schon von weitem. Sie fassen dann auch an die Hosenbeine und langen in die Taschen oder Tüten, in denen sie diese Leckereien vermuten. Wir müssen uns sehr beherrschen, um die Bananen nicht zu füttern. Aber wir sehen ein, dass die Tiere ihre natürliche Nahrung suchen müssen, um sich nicht von Menschenfütterung abhängig zu machen. Aber es fällt uns sehr schwer, diesen possierlichen Tierchen nichts zu geben. Helga hatte ihren Bungalow in der Nähe des Parkplatzes, wo die Kattas meist herumliefen. Sie hockten in Scharen auf ihrer Terrasse und wussten genau, dass auch Helga Bananen hatte, die einfach nicht widerstehen konnte und eine spendierte. Fortan hatte sie die ganze Bande vor ihrer Hütte und sobald sie die Tür aufmachte, spazierten sie flucks auch hinein, sprangen auf’s Bett und hinterließen einen Kacker. Das war dann weniger lustig, aber selbst verschuldet. Das Gespött und Gelächter der anderen war ihr sicher.

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Heute morgen ist es windstill und sonnig. Nach dem Frühstück starten wir zu unserer Morgenpirsch durch den friedlichen Trockenwald. Da es windstill ist, sind jede Menge Schmetterlinge unterwegs, und wir hören und sehen viele verschiedene Vögel wie den Spitzschopf-Seidenkuckuck, den Tulu- und den Riesenseidenkuckuck (Hühnergroß), Bienenfresser, Flußseeschwalben, Schopfperlhuhn, Höhlenweihe (größter Lemurenfeind), das schwarzkehlige Laufhühnchen, den Wiedehopf mit dem lustigen lateinischen Namen Epupa epops, den schwarzen Vasa- und den Raben-Papagei, ausserdem Grauköpfchen, den Drongo, Turmfalken und den schönen Paradiesschnäpper und überall die hübschen Sattelraben mit dem "weißen T-Shirt". Jede Menge der grunzenden Rotstirn-Braunlemuren begegnen uns ebenso wie die Kattas und auch Sifakas mit Babys. In einem Gehege können wir noch die schönen Strahlenschildkröten anschauen, die wegen der vielen Wiesenbrände akut gefährdet sind, weil sie nicht flüchten können. Wir bekommen auch noch Sumpfschildkröten und Krokodile zu Gesicht und jede Menge Dornenspinnen.