Aber so erkennt man gleich das große Problem der Stadt, die aus einer Oase in der Küstenwüste entstanden ist und sich auch immer mehr in selbige hineinfrisst, durch die große Armut im Hinterland gibt es eine regelrechte Landflucht und jeden Tag erreichen neue Indigena die Stadt von der sie sich ein besseres Leben/Überleben erhoffen. Gegen 10 Uhr sind wir im Hotel angekommen und stellen mit großer Freude fest, das unser Zimmer über einen Whirlpool verfügt – Juhu!! Mit dem Reiseführer bewaffnet legen wir uns noch eine Strategie für unseren morgigen letzten Urlaubstag zurecht und bald horchen wir an der Matratze.
Unser letzter Urlaubstag beginnt mit einem Frühstück im Freien (ohne Jacke etwas zu frisch), bevor wir mit einem Taxi in die Innenstadt Lima’s fahren. Am Plaza de Mayor steigen wir aus dem Taxi und bestaunen den riesigen Platz, der von der Kathedrale und etlichen Gebäuden im Kolonialstil umgeben ist. Hier wurde am 6. Januar 1535 von Francisco Pizarro der Grundstein für die heutige Metropole gelegt, was er damals nicht wusste ist, dass die Küstenoase in einem Erdbebengebiet liegt. So kam es dann auch, dass die Stadt während schwerer Erdbeben im Jahr 1687 und 1746 nahezu vollständig zerstört wurde, doch jedes Mal wurde sie um so prächtiger wieder aufgebaut, die Gelder hierfür nahm man unter anderem aus den unermesslichen Schätzen der Inkas, deren eingeschmolzenes Gold über das Hochland gebracht wurde. Die erste südamerikanische Universität wurde 1551 in Lima eröffnet und die Stadt entwickelte sich zum bedeutendsten Bau- und Kulturzentrum des Kontinents. Zeitweise wurde ganz Südamerika von Lima aus regiert, doch während Lima immer reicher und prunkvoller wurde, verarmte das ausgebeutete Hinterland.

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Im Jahre 1821 wurde die Unabhängigkeit erklärt und der letzte spanische Vizekönig verließ das Land, die Modernisierung und Industrialisierung setzte ein und die Stadt wuchs immer weiter bis 1940 die Stadt erneut von einem schweren Erdbeben getroffen wurde, diesmal war aber kein Geld für einen neuerlichen prunkvollen Aufbau mehr da. 1950 setzte dann die große bis heute andauernde Landflucht ein und die ausgedehnten Plantagen und Felder um die Stadt verschwanden zugunsten von Wellblechhütten in dehnen die Mio. der Armen ihr Dasein fristen.