Lima bekam mit voller Macht die Miseren seines ausgebeuteten Hinterlands zu spüren und keine Maßnahme konnte die Indigena aufhalten. 1970 bebte die Erde erneut und die stark angeschlagene Stadt stand vor einem ernsten Problem, erst 1991 konnte mit finanzieller Unterstützung der UNESCO der Stadtkern saniert werden und eine Perspektive für die Zukunft geschaffen werden, doch das nächste Beben kommt mit Sicherheit.
Wir sind zwar von den enormen Bauten zutiefst beeindruckt, doch eins will uns überhaupt nicht in den Kopf gehen, was all die Leute hier wollen, das ganze Land ist so schön und ausgerechnet in Lima, wo 10 Monate im Jahr die Sonne hinter einer dichten Nebeldecke nicht zu sehen ist, zieht es die Menschen hin. Das Grau in grau schlägt uns bereits nach einer Stunde aufs Gemüt, außerdem ist es eher kühl und der Nebel sorgt dafür, dass die Klamotten langsam klamm werden – gar kein schönes Urlaubswetter.
Vom Plaza de Mayor aus gehen wir bis zur San Francisco Kirche, diese wurde 1646 durch ein Erdbeben zerstört und 1657-87 im Barockstil wieder aufgebaut und gilt heute als UNESCO-Weltkulturerbe der Menschheit. Bei einer Besichtigung sehen wir die Bücherei im Obergeschoss, diese erinnert mit ihren schweren, dunklen, in Leder eingebundenen Büchern und der alten Holztäfelung sehr an einen Harry Potter Film – hier finden sich noch Dokumente aus der Entstehungszeit Limas und der Eroberung Peru’s.

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Dann sehen wir noch die Innenhöfe des angeschlossenen Klosters und zuletzt die Attraktion der Kirche. Wir gehen hinunter in die riesige Katakombenlandschaft die sich unter der Kirche erstreckt. Die Gänge sind über 300 Jahre alt und wurden erst 1951 wieder entdeckt, hier unten wurden bis ins Jahr 1808 über 70 000 Tote bestattet, ihre Knochen sind akkurat aufgestapelt und sortiert. Wir gehen also durch die Katakomben an den riesigen Knochenmengen vorbei - ist schon ein sehr eigenartiges Gefühl, wenn man in einen „Brunnen“ schaut und darin liegen nur Schädel oder Oberschenkel – über den Knochen befinden sich Plexiglasabdeckungen, da anscheinend immer wieder Touristen ein paar der Knochen haben mitgehen lassen – igitt wer macht den so was???????!