Mokoro, Botswana, Bootsfahrt, Okavango Delta
 

Derweil staken uns Too und Jeep durch das Delta. Das Wasser verzweigt sich, findet sich wieder, verläuft sich schier im Papyrosschilf. Und mir ist unergründlich, woran sich die beiden Schwarzen orientieren, die uns mit einer Sicherheit genau zu dem Punkt bringen, von dem aus sie mit uns eine Wanderung machen. wollen. Wir laufen durch den Sand des Eilands, bewachsen mit nach Beifuß duftenden Sträuchern, vorbei an Palmen und Leberwurstbäumen, durch ein verbranntes Buschland, rotes Gras, hin zum Hippo-Pool. Ein Blatthähnchen mit roten Flügeln läuft über die Seerosenblätter, der Heilige Ibis watet im Schlamm. Die Hippos grunzen im Wasser. 

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Es sind dunkle Hügel im blau schimmernden Nass, nur vereinzelt spritzt einer eine Fontäne in den Himmel. Seit ich weiß, dass bei den Hippos ein Matriarchat herrscht, mag ich sie noch lieber. Wenig später treffen wir eine afrikanische Familie, die mit Mokoros unterwegs ist. Sie sammeln Seerosenblätter ein, laut Too sollen sie exzellent schmecken. Und während ich mir vorzustellen versuche, ob sie sie braten oder kochen, schweben am Horizont majestätische Schreiseeadler. Und ihre Rufe - vom wehmütigen Jammern bis zum höhnischen Lachen klingend - hallen über das Delta. Mit einem Mal, scheint mir, sind alle anderen Tiere leise. Der Schreiseeadler mit schneeweißem Kopf und Hals und dunkelbraun an Rumpf und Schwingen - ihm gehören die Lüfte, er ist der wahre König des Deltahimmels!
Dann entdeckt Too einen Elefanten. Wir landen an und schleichen seinen Spuren nach - bis zu dem Kot, der noch dampft, so frisch ist er. Hinter dem nächsten Baum sichten wir ihn und er uns.