Doch schon eine halbe Stunde später passiert das Malleuhr mit dem Auto. Auf der Straße warten wir wieder eine Stunde, während der Fahrer versucht, das Auto zu reparieren, welches in Deutschland niemals durch den TÜV kommen würde. Nach einem kurzen Regenschauer braust ein Jeep an uns vorbei. Wir sehen noch, dass Weiße im Auto sitzen – Weiße sind uns auf unserer Reise durch Ghana selten begegnet. Der Jeep macht eine Vollbremsung und fährt wieder rückwärts. Am Steuer sitzt ein Portugiese mit nacktem Oberkörper. Als wir erklären, dass die Radaufhängung kaputt sei, meint dieser, dass diese heute sicher nicht mehr repariert wird und wir uns auf eine Nacht in freier Natur einstellen sollten. Das hatten wir nicht erwartet! Er bietet uns an, mit ihm nach Accra mitzufahren. Von dort aus könnten wir mit einem Tro-Tro nach Cape Cost fahren. Eigentlich haben wir Bedenken, schließlich kennen wir die Leute in dem Auto nicht, doch die Nacht in freier Wildbahn schreckt uns zu sehr ab. Also steigen wir ins Auto. Im Auto sitzen neben dem Portugiesen ein Kanadier, ein Chinese und ein Ghanaer. Nachdem es sich der Ghanaer im Kofferraum bequem gemacht hatte, setzten wir uns neben den Chinesen, dem dies sichtlich peinlich ist – denn er sitzt wie auch der Portugiese nur in Unterhosen im Auto. Erklärend fügt er hinzu, dass sie vom Regen überrascht worden waren und klatschnass wurden.

 

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Die halbstündige Fahrt nach Accra ist sehr lustig, jeder weiß etwas zu erzählen. Die vier Männer bringen uns zur Tro-Tro – Station, die von Menschen und Autos wimmelt. Als wir eine Woche vorher an unserem zweiten Tag in Ghana schon hier standen, waren wir total überfordert. Jetzt, eine Woche später, wissen wir schon, wie wir ein Auto nach Cape Cost finden würden. Spät abends kommen wir in der Stadt am Meer an. Morgen wollen wir die beiden Burgen (Fort Victoria und Fort Williams) besuchen. Im Cape Cost Castle steht das Sklavenmuseum auf unserem Programm.

 Nach zwei Tagen in Cape Cost halten wir wieder ein Tro-Tro an. Heute werden wir zum Kakum-Nationalpark fahren. Ca. 33 km im Landesinnern liegt das schöne Naturschutzgebiet, das sich über 350 km² erstreckt. Vieles in dem sehr empfindlichen Ökosystem ist vom Aussterben bedroht.