Marrokko Reisebericht: Marrakesch, ein Traum von 1001 Nacht

Ende Januar in Frankfurt, nachts um 04.00 – kalt , dunkel, Regen.....gut 4 Stunden später Landung in Marrakesch: strahlender Sonnenschein, freundliche Menschen in Djellabahs, Palmen...welch ein Unterschied....

Nach einer kurzen Stadtrundfahrt genieße ich erst einmal ein Mittagessen auf der Terrasse eines kleinen Restaurants am Rande des Djemaa el-Fna , der Platz der Gehenkten– des "place to be" in Marrakesch! Tagsüber ein Gemisch aus Ständen, an denen köstlicher, frisch gepresster Orangensaft verkauft wird, malerisch in historische Trachten gekleidete Wasser- und Teeverkäufer, Tänzer, Musiker und vielen Einheimischen.

Die erste Kostprobe der marrokanischen Küche – eine Tajine  mit Lammfleisch und Datteln – macht Appetit auf mehr, doch erst einmal bin ich neugierig auf mein Zimmer im Riad Hibiscus – ein kleines Hotel mitten in der Medina, gar nicht so leicht zu finden im Gewirr der Gassen. Die rot verputzten, fensterlosen Mauern dieser Gassen wirken auf den ersten Blick eher abweisend – am Ende der Gasse denke ich, hier geht es nicht weiter – erst am nächsten Tag bemerke ich, dass die Gasse nur einen scharfen Knick nach links macht – weiter hinein in das Labyrinth der Medina.

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Ich betätige den Türknopf in Form der Hand der Fatima, die den bösen Blick abwehren soll – und schon öffnet sich mir der Blick in den geschmackvoll gestalteten Innenhof. Rund um einen kleinen Pool sind Rattanmöbel und Pflanzen arrangiert und ein frisch aufgebrühter Minztee erwartet mich schon. Wow...mein Zimmer im ersten Stock möchte ich schon kurz nach dem Einzug gar nicht mehr verlassen, so gemütlich und stilsicher ist es eingerichtet, mit vielen gut überlegten Details.

Aber natürlich siegt meine Neugier auf die Stadt – und die Souks liegen nur einen Steinwurf entfernt. Hier finden sich Hunderte kleiner Läden mit Kunsthandwerk – wunderschöne Lampen aus durchbrochenem Metall, Kerzen, die traditionellen Baboushes – megabequeme Lederpantoffeln in allen Farben der Welt, Stoffe, Teppiche, Antiquitäten – echte und solche, die es gern wären – Kosmetik, Gewürze – in einer anderen Ecke haben sich die Metzger angesiedelt, halbe Ziegen hängen gehäutet an Haken über der Theke, Katzen warten sehnsüchtig vor den Fischständen auf die Abfälle, noch weiter in diesem Irrgarten die Stände der Heiler – Pulver, Wurzeln, Kräuter – für alle Beschwerden gibt es hier ein Mittelchen.

Augen, Nase, Ohren – alle Sinne sind gefordert – und feiern ein Fest! Lange Zeit später stehe ich wieder auf der Djemaa el-Fnaa – die jetzt im Dunkeln wieder einen ganz anderen Reiz ausstrahlt. Von unzähligen Essständen steigt Rauch auf, Düfte stehlen sich in meine Nase, die Augen wissen nicht, wohin zuerst schauen....und wieder  weiß ich nicht, wo zuerst probieren – Schnecken? Innereien? Salate? Fleischspieße? Eintöpfe? Es sieht alles so gut aus....Und es drängelt und wimmelt um mich herum – Verkäufer wollen mich an ihre Stände ziehen, Berberfrauen wollen meine Hände mit Henna bemalen, Magier ihre Kunststücke vorführen, Geschichtenerzähler ihr Wissen preisgeben – und auch Zaubermittelchen für die Liebe und gegen den bösen Blick werden mir angeboten.