Namibia-Reisebericht: Eine Offroad-Safari im LandRover
Endlose Weiten, Wüsten Steppen und die höchsten und beeindruckendsten Sanddünen. Superlative trotz oder gerade wegen bis aufs Wesentliche reduzierter Landschaften. Das Nichts genießen und die Augenblicke. Hier spürt man, dass weniger tatsächlich mehr ist. Voriges Jahr hat eine Gruppe den 13 Gewinnern des Wettbewerbes von ReifenDirekt.de und Continental in einem fünftägigen ungewöhnlichen Offroad-LandRover-Safari teilgenommen. Hier ist ihr Bericht.
Tag 1 - Die Anreise
Zum Kennenlernen und lockerem Plausch treffen sich Veranstalter und Gewinner in der LuxxLounge des Frankfurter Airports; unter den Gewinnern sind viele Ladies... Es ist ausreichend Zeit für Drinks, Snacks und Plauschs; alle fühlen sich in der lockeren Atmosphäre direkt wohl. Nach dem Nachtflug wartet ein südafrikanisches Land mit strahlender Sonne, voller Kontraste und Gegensätze, auf die Gruppe. Die Besucher lernen schon bald einzigartige Landschaften und ethnische Vielfalt kennen, deren Landesfläche mehr als doppelt so groß ist wie die Deutschlands; mit knapp 2,2 Millionen Einwohnern hat Namibia aber die geringste Bevölkerungsdichte auf der Welt. Träume von Freiheit und Abenteuer werden hier noch wahr!
Tag 2 - Angekommen: der erste Tag auf südafrikanischem Boden
Die Maschine landet in Jo'burg (Johannesburg), wie das Drehkreuz Südafrikas auch genannt wird. Nach kurzem Aufenthalt auf dem OR Tambo Flughafen hebt die Boeing 737-800 der South African Airways (SAA) ab und landet alsbald auf dem Hosea Kutako International Airport in Windhoek/Namibia.
Willkommen in Namibia!
Bye, bye, asphaltierte Straßen. Windhoek, Namibias bunte und quirlige Hauptstadt, verschwindet zunehmend. Abseits der üblichen Touristenpfade geht's zwei Stunden lang auf Pisten, aus denen Offroad-Träume gemacht sind. Gut, wenn auf Fahrzeug und Reifen Verlass ist - denn so schnell kann in der ,,Pampa" keine Hilfe eben mal vorbeikommen. Die Tour führt die Gruppe weiter zum ersten Etappenziel auf namibischem Boden, zur Erindi Safari-Lodge, 160 Kilometer nordwestlich von Windhoek gelegen. Erindi bedeutet ,,Place of Water" - Wasserstelle - in der Herero-Sprache. Auf dem Namibia Central Plateau gelegen, umfasst das Game Reserve über 70.000 Hektar und ist damit z.B. größer als Singapur. Es beherbergt mehr als 10.000 Tiere sowie 310 Vogelarten - kurzum, ein Wildlife-Paradies. Distanzen in Namibia scheinen mit anderem Maß gemessen zu werden ... es sind allein 24 Kilometer vom Eingangstor bis zur Lodge selbst.
Die Teilnehmer checken ein und hören alsbald das wilde Herz Afrikas schlagen und können den Bush spüren. Auf einem Safari Drive im offenen Geländefahrzeug bekommt die begeisterte Truppe viele afrikanische Tiere erstmalig in freier Wildbahn zu sehen - ein besonderes Privileg. Darauf haben alle gewartet, die Könige Afrikas zu sehen, die Löwen. Friedlich liegen sie nicht weit entfernt - ein unvergleichliches Erlebnis. Der Guide erklärt, dass Löwen die meiste Zeit gerne faulenzen - ,,they flatten most of the time". Viele wünschen sich, Löwen zu sein ... Beim südafrikanischen ,,Sundowner" werden mitten im Bush Drinks und Snacks zum Sonnenuntergang gereicht. In jedem kommt so ein bisschen Livingstone-Feeling auf. Noch vor dem Dinner warten weitere besondere Momente am ,,Waterhole". Zahlreiche Tiere kommen zum Trinken und Baden. Eine Herde Elefanten, Flusspferde, Krokodile und andere Tiere machen die Terrasse des Erindi-Restaurants zum Wildlife-Stell-dich-ein und zum schönsten Ort der Welt - unbezahlbar! Am nächsten Tag beschert Afrika den Safariteilnehmern wieder jede Menge Tiere an der Wasserstelle zum Frühstück, darunter die extrem selten gewordenen Wildhunde und eine Flusspferdkuh mit einem noch sehr kleinen Jungtier. Da hält es kaum einen auf seinem Platz, jeder will einen Blick ergattern und das eine oder andere Foto schießen. Doch schon bald ist Aufbruchsstimmung - die ,,Landies" warten darauf, wieder bewegt zu werden.
Tag 3 und 4 - Auf nach Swakopmund
Weiter geht es auf der Namibia Rundreise nach einer Nacht in der traumhaften Erindi-Game Lodge circa 300 Kilometer nach Swakopmund, dem namibischen Seebad mit deutschem Flair. Kilometer über Kilometer ändert sich das Landschaftsbild zusehends. Die Kolonne verlässt die Höhe von circa 1650 Metern und taucht ein in weites staubiges Land, in dem sie nahezu alleine auf weiter Flur unterwegs ist. Bis zum Erreichen der Südatlantikküste bleibt die steinig-sandige Wüste erhalten. Am Atlantikstrand folgt schnell eine weitere, fahrerische Herausforderung für die Safari-Teilnehmer: Die Fahrzeuge müssen durch den tiefen, weichen Sand gesteuert werden.
Das kleine Städtchen Swakopmund liegt in der Region Erongo und weist koloniale Spuren auf. Sowohl Architektur und Stadtleben - hier gibt es auch einen deutschen Bäcker - als auch teils immer noch deutsche Straßennamen sind Zeitzeugen. Die einzigartige Mischung aus deutsch geprägtem Seebad, afrikanischer Bevölkerung und imposanter Dünenlandschaft machen Swakopmund zu einem beliebten Touristenziel. Im Hotel Swakopmund angekommen, ist für die meisten aus der Gruppe die Dusche erstes Ziel. Der folgende Besuch führt in ein Restaurant auf der Seebrücke. Das hier ansässige ,,Brauhaus" bietet nicht nur leckeres Essen, sondern auch eine gemütliche Atmosphäre.
Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es ab in die Wüste. In der Sandwüste vor den Toren Swakopmunds geht es durch eine wunderschöne Dünenlandschaft. Zum Ende der besonderen Wüstentour ist der eine oder andere Teilnehmer dann froh, den Atlantik wiederzusehen ...
Tag 5 - Die Fahrt nach Windhoek
Bevor die Land Rover-Kolonne wieder Fahrt nach Windhoek aufnimmt, erlebt sie noch ein "tierisches" Highlight. An einem kleinen Gewässer steht eine imposante Kolonie von Flamingos. Es wird auf die Auslöser gedrückt, was das Zeug hält. Dann erhebt sich der Schwarm plötzlich in die Lüfte und fliegt ein beeindruckendes Manöver über die Köpfe der Gruppe, um wenige Meter weiter wieder zu landen. Nach diesem besonderen Erlebnis geht es weiter ,,on the road"; Vegetation und Höhenmeter nehmen langsam wieder zu. Zum Lunchbreak wird einmal mehr verweilt - mit traumhaftem Ausblick auf Teile des bereits zurückgelegten Weges. Danach wird die Strecke anspruchsvoller, denn der weitere Weg durch die Berge führt nicht nur bis auf mehr als 1.700 Meter Höhe, sondern auch durch viele Serpentinen.
Das Windhoeker-Becken ist umgeben von den Erosbergen im Osten, den Auasbergen im Süden und dem Khomashochland im Westen und Norden. Bis die Randbezirke Windhoeks erreicht werden, bleibt es staubig.
Ziel des fünften Tages ist das Hotel Hilton in der Hauptstadt und dem politischen wie wirtschaftlichen Zentrum Namibias. Windhoek ist Afrikaans und heißt so viel wie ,,windige Ecke". Als die Reisegruppe in der Hauptstadt, die mehr als 300.000 Einwohner zählt, eintrifft, herrscht jedoch keine ,,steife Brise".
Tag 6 - Abreise und bye, bye Namibia oder vielmehr ... Auf Wiedersehen!
Nachdem die Gruppe in OR Tambo, Johannesburg, den Weg zum Anschlussflug mit Southafrican Airways nach Frankfurt fast im Laufschritt gerade noch erreicht, steht der letzte gemeinsame Teil des außergewöhnlichen Erlebnisses an. Im Airbus A 340-600 der SAA bleiben rund elf gemeinsame Stunden, bis sich in Frankfurt alle in ihre Heimatländer verteilen werden - und ein letzter (schwerer) Abschied bevorsteht. Die Gruppe hat sich vorgenommen, sich erneut zu treffen und, wer weiß, vielleicht geht es ja gemeinsam noch einmal ins wilde Herz Afrikas.