Mo 27.9. Karthago und Sidi Bou Said
Tuckern mit Straßenbahn und TGM (Vorortebahn) bis nach Carthage-Salambo. Die erste Besichtigung absolvieren wir beim Tophet, einem punischen Heiligtum, das aber ziemlich wenig hergibt. Versprechen uns von den punischen Häfen etwas mehr, aber auch dort sind unsere Erwartungen zu hoch. Erst mit Hilfe der Schautafeln und Skizzen im winzigen Museum bekommen wir eine vage Vorstellung von der Seemacht der Punier.
Anschließend erklimmen wir den legendären Byrsa-Hügel und verbringen ein Stündchen mit der Besichtigung der ehemaligen Kathedrale St. Louise , dem archäologischen Nationalmuseum und den weitläufigen Ausgrabungen des punischen Viertels mit Blick über die Stadt Tunis.
 
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Dann wandern wir wieder hinunter ans Meer und schauen noch im archäologischen Park mit den Antonius-Pius-Thermen sowie frühchristlichen Bauten vorbei. Die Zeit hat an den prachtvollen Bauwerken stark genagt, aber die Lage am brandenden Meer ist beeindruckend. (Das hat sich wohl auch der tunesische Staatsgründer Habib Bourguiba gedacht, der sich direkt daneben einen Präsidentenpalast hinbauen hat lassen.)
Bald stehen wir wieder an der Bahnstation, jetzt mit Ziel Sidi Bou Said.
Spazieren hügelan, vorbei an weiß getünchten Häusern mit blauen Balkonen, Türen und Fenstergittern. Beim Pflichtbesuch im "Cafe de Nattes" sehen wir verblüfft über Tunis ein Gewitter niedergehen. Können auch das montags eigentlich geschlossenen "Dar El-Annabi" besuchen, ein privates Museum in einer Residenz in maurisch-andalusischem Stil, mit altem Inventar und nachgestellten traditionellen Szenen.
Zug und Straßenbahn bringen uns zurück ins Hotel, und heute verlassen wir es fürs Abendessen. Werfen uns in Schale und fahren an den Rand der Medina zum Luxusrestaurant "Dar El Jeld", laut allen Führern das beste Restaurant Tunesiens. Das Ambiente in diesem alten Palast ist wirklich märchenhaft, Antiquitäten überall in dem überdachten Patio mit Galerie, auf der wir traditionelle Gerichte serviert bekommen. Aber schon hier machen wir die Erfahrung, daß die Vorspeisen das beste sind, was die tunesische Küche zu bieten hat - Haupt- und Nachspeisen reißen uns nicht gerade vom Hocker.
Vollgefüllt, aber nicht gänzlich überzeugt fahren wir mit dem Taxi heimwärts.